...
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 19.07.2021 um 10:28 Uhr

Vereinzelte Hektik kann ruhigen Sommer nicht kippen + Heibel-Ticker Info-Kicker 21/28

Ich gebe Ihnen hier mit Auszügen meiner neuen Börsenbrief Ausgabe 21/28 einen knackigen Überblick. Die Details können Sie über den Link siehe unten lesen.

Der DAX hat in der abgelaufenen Woche erneut versucht, sein Allzeithoch bei 15.800 Punkten zu überspringen, und die 16.000 ins Visier zu nehmen … erneut ohne Erfolg. Es folgte ein Ausverkauf, der den DAX auf 15.540 Punkte zurückführte, ein Wochenminus von 0,6%.

Dabei konnten sich viele Aktien gut halten, während einige wenige heftig ausverkauft wurden. Bedeutet der Ausverkauf, dass Anleger der Konjunktur schlechte Karten geben? Gleichzeitig steigen die Preise für Anleihen, die Renditen sinken. Auch das ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass Konjunktursorgen Anleger in den sicheren Hafen des Anleihemarktes treiben, obwohl die Renditen bereits denkbar niedrig sind.

Auf den ersten Blick könnten wir also Sorgenfalten auf der Stirn bekommen: War der Traum vom Konjunkturaufschwung, vom Nachholeffekt der Konsumenten und auch der Industrie nur eine Fata Morgana, die in diesen Tagen in der Hitze des Gefechts gegen die Delta Corona-Mutation, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde, auszutrocknen droht?

Ich habe den Eindruck, dass die Aktienmärkte kaum auf die Ausbreitung der Delta-Variante reagieren. Vielmehr sind es andere Aktien, die in diesen Tagen Federn lassen. Und für die große Nachfrage nach US-Anleihen habe ich ebenfalls eine Erklärung, die nicht in das Bild der Konjunkturpessimisten passt.

Der DAX ist in der abgelaufenen Woche nur moderat nach unten gegangen. Einzelne Aktien gerieten heftig unter Druck, insbesondere die Spekulationen der vergangenen Wochen mussten Federn lassen. Doch der Gesamtmarkt hielt sich relativ stabil, so dass gerade die konservativen Anleger kaum von den fallenden Kursen betroffen waren.

Die Sentimentanalyse letzter Woche zeigt weiterhin die grundsätzlich bullische Verfassung der Anleger, deren Optimismus jedoch erste Risse bekommen hat. Das ist nachvollziehbar, da eine Reihe von Aktien vergangene Woche kräftig ausverkauft wurden. Und zwar gerade diejenigen Aktien, die in den vergangenen Wochen die Titelseiten bevölkerten.

Da fällt es schwer, diese Vorgänge als gesunde Sommerkonsolidierung abzutun und sich zurückzulehnen. Die Nervosität steigt und könnte, sollten die Kurse weiter abbröckeln, sich in den kommenden Wochen auch in einen Ausverkauf entwickeln.

Immerhin dominiert die Ausbreitung der Delta-Mutation die Schlagzeilen und positive Meldungen sind aufgrund des Sommerlochs vorerst nicht zu erwarten.

Natürlich können Sie jetzt ein paar Positionen in Ihrem Portfolio auslichten, um dann in den kommenden Wochen im Falle eines Ausverkaufs günstiger wieder einzusteigen. Einen Ausbruch nach oben fürchte ich derzeit nicht. Vielmehr kann ich mir tatsächlich gut vorstellen, dass der DAX nochmal auf Tauchstation geht.

Doch das dürfte nichts an meiner grundsätzlich optimistischen Haltung ändern: Auch die Delta-Mutation werden wir in den Griff bekommen. Auch diese Corona-Welle wird gebrochen werden. Wie im Detail geschrieben, ändert sich damit lediglich die Wartezeit, bis die Nachholeffekte voll einsetzen.

Natürlich können in der Zwischenzeit nochmal einige Unternehmen Pleite gehen. Doch das wird nicht die börsennotierten Schwergewichte betreffen, denn für die steht ja unendlich viel Kapital seitens der Politik parat.

Der Anleihemarkt glaubt weiterhin an den Konjunkturaufschwung, wenngleich er sich verzögern könnte. Grundsätzlich spricht man den Anleihekäufern eine größere Marktkenntnis zu als Aktienkäufern. Sprich: Die Signale, die der Anleihemarkt sendet, sind meistens besser als die Signale des Aktienmarktes. Der Anleihemarkt wird von institutionellen Anlegern dominiert, Versicherungen, die Milliardenbeträge anzulegen haben. Am Aktienmarkt gelingt es immer wieder kleineren Gruppen, den Markt in die eine oder andere Richtung zu bewegen.

Soll heißen: Grundsätzlich sieht der Aktienmarkt weiterhin gesund aus. Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir zum Jahresende einen DAX über 16.000 Punkten sehen können. Zwischenzeitlich ist Sommer, da ist alles möglich. Da ich in der abgelaufenen Woche herrlich ausspannen konnte, und das die kommenden zwei Wochen weiter tun möchte, werde ich mich weiterhin nur im Notfall bei Ihnen melden. Bei kleineren Schwankungen gehe ich davon aus, dass diese bis September wieder ausgeglichen werden.

Die komplette Ausgabe finden Sie unter https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1887

Hier sehen Sie das Inhaltsverzeichnis als Überblick:

  1. Info-Kicker: Vereinzelte Hektik kann ruhigen Sommer nicht kippen
  2. So tickt die Börse: Gesunde Konsolidierung
    • Wochenperformance der wichtigsten Indizes
  3. Anleger Sentiment: Verunsicherung steigt
  4. Börsen Ausblick: Abwarten
  5. Update beobachteter Werte: Spotify, Nvidia, TUI
    • Spotify: Nachkaufen unter 200 EUR
    • Nvidia: Abwarten, Korrektur könnte weiter gehen
    • TUI: Delta-Mutation verhagelt Reiseziel Spanien
  6. Übersicht Heibel-Ticker Portfolio

...

Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

heibel-ticker.de

LinkedIn YouTube Xing


© Copyright 2006 - 2024 Heibel-Unplugged