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Schweizer Dividendentitel: 15 qualifizierte Unternehmen -> 5 für die Shortlist

Last updated on 10. Mai 2023

15 Dividendentitel gibt es in der Schweiz, die unsere Heibel-Ticker Qualitätskriterien erfüllen. Ich zeige die 15 Titel auf und erstelle eine Short List, eine kurze Liste meiner Favoriten, bei denen sich ein zweiter Blick lohnt.

Bereits 5 Dividendenaktien im Portfolio

Unser Portfolio enthält fünf Dividendentitel: 2x aus Deutschland, die USA und Japan sind jeweils 1x vertreten und Devon Energy ist derzeit der fünfte Dividendentitel in unserem Portfolio, den ich mit „C“ eingestuft habe. Ich möchte ihn in steigende Kurse hinein verkaufen und Gewinn realisieren.

Derzeit erfüllt Devon Energy alle unsere Kriterien für einen Dividendentitel. Doch der Ölpreis schwankt so stark, dass mir die Aktie für den doch eher konservativ ausgerichteten Bereich unseres Portfolios zu volatil ist. Wir haben zwei weitere Ölaktien, die als Spekulation und Marktirrtum ausreichend Engagement für den Energiesektor darstellen. Gerne würde ich Unternehmen aus dem regenerativen Bereich an Bord holen, doch die sind alle viel zu hoch bewertet.

Mit Wienerberger hatten wir einen österreichischen Dividendentitel, allerdings wollte ich diesen Bautitel nicht im Portfolio haben, wenn ich überall höre, wie in der Bauindustrie die Aufträge wegbrechen. Schauen wir uns heute mal die qualifizierten Unternehmen aus der Schweiz an.

Im Schnelldurchlauf ausmisten

Unsere Dividendenkriterien im Heibel-Ticker sind:

  • Die Dividendenrendite muss in der Vergangenheit und Zukunft über 2,5% liegen.
  • Es darf in den vergangenen 10 Jahren keinen Dividendenrückgang gegeben haben.
  • Mindestens dreimal muss die Dividende angehoben worden sein.
  • Es sollte zwischen 20% und 90% des Gewinns für die Dividende verwendet werden.
  • Und die erwartete Gewinnentwicklung sollte in der Zukunft bei über 5% liegen.

Insgesamt haben sich dadurch 15 schweizer Aktien qualifiziert:

  • Bachem Holding AG
  • Bâloise Holding AG
  • DKSH Holding AG
  • Galenica AG
  • Geberit AG
  • Givaudan SA
  • Holcim Ltd
  • Nestlé S.A.
  • ORIOR AG
  • Partners Group Holding AG
  • Roche Holding AG
  • SoftwareONE Holding AG
  • Swiss Life Holding AG
  • Vetropack Holding AG
  • Zurich Insurance Group AG

Wir machen mal einen Schnelldurchlauf, um die Auswahl auf nur noch wenige, für uns passende Titel einzugrenzen.

Bachem entwickelt und produziert Peptide und Oligonukleotiden für pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen. Mit einer jährlichen Investitionsquote (CAPEX) von 25% des Umsatzes erscheint mir das Unternehmen sehr kapitalintensiv. Beliefert werden Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Das Bewertungsniveau übersteigt jedoch meinen Kompetenzbereich: Bei einem KUV von 14 und einem EV/EBITDA von 50 müsste ich in der Lage sein, die Überlegenheit der Produkte des Unternehmens zu verstehen. Das tue ich aber nicht. 20% Umsatzwachstum und eine Dividendenrendite von 3,7% liefern ein schönes Bild für ein Dividendenunternehmen. Doch Investitionen tragen stets ein Risiko mit sich und die über viele Jahre hohe Investitionsquote des Unternehmens schreckt mich hier zusätzlich ab.

Bâloise, Swiss Life & Zurich Insurance sind Versicherungskonzerne. Wir haben bereits mit einer deutschen Versicherung den weltgrößten Versicherer im Portfolio, da brauchen wir keine Schweizer Versicherung mehr.

DKSH Holding ist ein stark diversifizierter Schweizer Dienstleistungs- und Handelskonzern mit starken Wurzeln in Asien. Etwa ein Drittel des Umsatzes wird in Thailand erwirtschaftet. Die drei schweizerischen Unternehmensgründer bauten Geschäfte in Südostasien auf und erhielten ihre Verbindung in die Heimat. So werden Technologien und Produkte mit Schweizer Know-how in Asien großgezogen. Für meinen Geschmack ist das Geschäft zu diversifiziert. Es gibt keinen Fokus, den ich bewerten könnte. Grundsätzlich wird das Unternehmen solide geführt. Rund 4% Umsatzwachstum bei magerer Gewinnmarge werden mit einem EV/EBITDA von 10 bewertet. Das ist fair, lacht mich aber nicht an.

Galeria ist ein Betreiber einer Apothekenkette. Dort werden auch komplementärmedizinischen Arzneimitteln vermarktet, teilweise aus eigener Produktion. Und teilweise auch für andere Apotheken. Kürzlich wurde eine strategische Partnerschaft mit der Shop Apotheke geschlossen, Valencia hält 49% an dem Joint Venture. Es handelt sich um einen interessanten Geschäftsbereich. Wir haben jedoch bereits Medios im Portfolio und das Unternehmen möchte ich derzeit nicht austauschen.

Geberit ist der weltweit größte Hersteller im Sanitärbereich, schauen Sie mal auf Ihren WC-Spülkasten. Mit 12.000 Mitarbeitern in 50 Ländern ist Geberit weltweit tätig. 4% Umsatzwachstum und eine Dividendenrendite von 2,5% werden mit einem EV/EBITDA von 18 bewertet. Allerdings sehe ich hier die Gefahr, dass wir vom Regen in die Traufe fallen, wenn wir Wienerberger aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Bauindustrie rauswerfen und nun Geberit dafür holen. Immerhin ist Geberit stärker bei Renovierungen involviert und dadurch nicht so abhängig von Neubauten, bei denen sich die aktuelle Auftragsschwäche derzeit überwiegend ausspielt.

Givaudan ist der weltweit große Hersteller von Aromen und Duftstoffen und liefert sowohl an die Lebensmittelindustrie als auch an Parfumhersteller. Damit gelingt eine gute Mischung aus Grundbedarf und Luxus. Das Unternehmen schiebt über die Hälfte eines Jahresumsatzes in Form von Schulden vor sich her. Die Bewertung ist mit einem EV/EBITDA von 22 recht hoch für das kleine, einstellige Umsatz- und Gewinnwachstum. Die Dividendenrendite beträgt 2,5% und wurde in den vergangenen 10 Jahren jedes Jahr angehoben. Ich denke, Givaudan ist einen zweiten Blick wert.

Holcim ist einer der größten Baustoffproduzenten der Welt und fällt daher auch aus der engeren Auswahl.

Nestlé ist der weltweit führende Nahrungsmittelhersteller. Unter Anlegern genießt der Dividendentitel Nestlé eine hohe Reputation, da kommt nur noch Warren Buffet mit seiner Berkshire Hathaway heran. Kurz gesagt: Wenn Sie Nestlé in Ihr Portfolio holen wollen, haben Sie meinen Segen. Ich weiß nicht, ob wir hier im Heibel-Ticker wöchentlich auf diesen Titel eingehen wollen. Da gibt es ausreichend andere.

Orior ist ein international tätiger Schweizer Nahrungsmittel- und Getränkeproduzent. 70% des Konzernumsatzes werden in der Schweiz erzielt. Fleisch (Albert Spiess), Gemüse und Früchte (Biotta), Fertiggerichte (Casualfood als To-Go-Genussinseln und Snack Mobile) und vieles mehr werden angeboten. Ich kannte das Unternehmen bislang noch nicht, finde es aber interessant und einen zweiten Blick wert.

Partners Group ist ein Vermögensverwalter, dessen Geschäft ich kaum durchleuchten kann, da nicht in börsennotierte Aktien investiert wird, sondern eher im Bereich Private Equity. Um da einen Einblick zu bekommen, müsste man wöchentlich mit dem Management Essen gehen.

Roche ist eines der weltweit innovativsten Pharma-Unternehmen, kämpft jedoch derzeit gegen einen auslaufenden Patentschutz bei verschiedenen Medikamenten und sucht nach neuen Wachstumstreibern. Wir haben bereits Eli Lilly und damit bin ich sehr zufrieden.

Software One war zunächst ein Wiederverkäufer von Softwareprodukten, mauserte sich aber mehr und mehr zum Beratungspartner für Softwareprojekte in den Bereichen Cloud-Migration und Workload-Modernisierung. Das Unternehmen ist im M&A-Markt aktiv (Übernahmen), daher lässt sich die organische Geschäftsentwicklung schwer abschätzen. Zuletzt gab es Änderungen im Vorstand, was zu einem Kursrückgang und vielleicht dadurch zum Erreichen unserer Qualifikation führte. Ich würde hier erst einmal das neue Management beobachten wollen, bevor ich das Unternehmen bewerte.

Vetropack habe ich schon seit vielen Jahren auf meinem Zettel, weil eine Freundin von mir dort arbeitet. Der Verpackungsspezialist litt unter dem Krieg in der Ukraine und verlor 10% der Produktionskapazitäten. Der Umsatz stieg dennoch um 10% an, da Preiserhöhungen und Energiezuschläge an Kunden weitergegeben werden konnten. Für die kommende Hauptversammlung wird eine Dividende vorgeschlagen, die unter der des Vorjahres liegt. Damit fällt Vetropack also in diesem Frühjahr schon wieder aus der Liste der qualifizierten Unternehmen raus. Dennoch werde ich das Unternehmen weiter im Auge behalten und in einem Jahr erneut näher anschauen, da bis dahin die aktuellen Belastungen durch den Wegfall der Produktion in der Ukraine überwunden sein sollten. Derzeit läuft das Unternehmen ggfls. auf Kapazitätsengpässe zu und durch eine geringe Lagerhaltung könnte es sogar zu Lieferengpässen bei Vorprodukten kommen. Normalerweise investiert Vetropack jährlich 10-12% des Jahresumsatzes, 2022 und 2023 werden es 29% und 27% sein. Warten wir erst einmal ab, wie sich die Investitionsobjekte (offensichtlich Ausbau der Produktionskapazität) dann ins Geschäft eingliedern.

Shortlist: Givaudan, Orior, Geberit, Nestlé und Roche

So, das war schon der grobe Ausscheidungswettbewerb: Givaudan und Orior sind einen zweiten Blick wert. Geberit, Nestlé und Roche werde ich bei Gelegenheit ebenfalls näher anschauen, auch wenn sie derzeit nicht zu meiner ersten Wahl gehören.

Ich liefere den Heibel-Ticker Mitgliedern als digitaler Portfolio-Assistent zu den Aktien unseren Portfolios regelmäßig aktuelle Neuigkeiten und Hintergrundinformationen.

Wenn Sie sich für weitere Details zu den ausgewählten Aktien interessieren, melden Sie sich bitte zum Heibel-Ticker an und Sie erhalten freitags die jeweils aktuelle Ausgabe in Ihr Mailfach.

Published inAktienanalysePLUS Empfehlung

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