Veröffentlicht von Stephan Heibel am 31.01.2008 um 07:16 Uhr

Marktanalyse: Subprime Immobilienkrise

Hallo Herr Heibel, zunächst ein großes Kompliment für Ihren Börsenbrief, der einen guten Überblick über die Gesamtwirtschaftslage vermittelt. Und danke auch für die aktuellen Meldungen in dieser Woche, in der sich doch einige Fragen aufwarfen. Ich bin über das Ausmaß der Subprime-Krise sehr überrascht. M.E. ist diese Krise völlig überzogen und sollte sich bald wieder legen. Diese Meinung basiert auf folgender Berechnung: Bislang wurden diese Beträge abgeschrieben Einwohner USA: 300 Mio. = ca. 100 Mio. Familien Davon haben angenommen 10% in den letzten Jahren ein Haus / eine Wohnung für durchschnittlich 300.000 $ gekauft: 10 Mio. x 300.000 $ = 3.000.000.000.000 $ Darlehen (= 3.000 Milliarden $) (falls alle Darlehen ohne Eigenkapital gewährt wurden) Ca. 10% dieser Darlehen können nicht mehr bedient werden: 300 Milliarden $ Dies führt zur Zwangsversteigerung, bei der ca. 30% weniger als der Kaufpreis erlöst werden: Erlös aus Zwangsversteigerungen: 200 Milliarden $ Ergibt einen Verlust für die (US-, Schweizer, deutschen etc.) Banken und Versicherungen von 100 Milliarden $. Dieser Betrag ist doch längst abgeschrieben! Die jetzigen weiteren Abschreibungen sind m.E. lediglich Wertberichtigungen, da es z.Zt. keinen Markt für die guten Darlehen gibt und diese nicht zum tatsächlichen Wert weiterverkauft werden können. Sobald die Darlehen wieder zum tatsächlichen Wert in den Bilanzen aufgeführt sind, müssten die Aktienwerte der Banken und Versicherungen explodieren. Oder sehe ich da etwas falsch? Nun schreiben Sie sogar, dass diese Subprime-Krise vor allem in Florida und in Kalifornien besteht, im Rest der USA aber kaum. Dies bestätigt meine Meinung umso mehr, dass es sich eine völlig überzogene Reaktion handelt. Hab soeben den von Ihnen empfohlenen Dax-Call zu 1,04 Euro gekauft. Mit freundlichen Grüßen Hans-Peter aus Freiburg ANTWORT: herzlichen Dank für das Kompliment. Mir gefällt Ihre Berechnung, ich habe ein paar Verbesserungen anzubringen: Es waren 14 Mio. Amerikaner, die in den Jahren 2004 bis 2006 Kredite aufgenommen haben. Mit dem durchschnittlichen Preis liegen Sie richtig: http://investmenttools.com/median_and_average_sales_prices_of_houses_sold_in_the_us.htm 14 Mio. x 300.000 USD = 4,2 Billionen USD Derzeit betragen die Ausfallquoten 2,5 bis 4%. Nehmen wir einmal an, diese Quote steigt in den nächsten Monaten auf 10% an, dann werden also 4,2 Bio. USD x 10% = 420 Mrd. USD notleidend. Sollten über eine Zwangsversteigerung nur 70% des Wertes eingeholt werden, so beträgt der Zahlungsausfall 20 Mrd. USD x 30% = 126 Mrd. USD. Ja, Sie haben Recht, dieser Betrag ist weitgehend abgeschrieben. UNd ja, ich werde in den nächsten Tagen eine Empfehlung ausgeben, eine Hypothekenbank zu kaufen. Der Zeitpunkt ist meiner Ansicht nach richtig, das Erholungspotential für einige Hypothekenbanken ist enorm. {weiter[40|9]} Gruß Heibel

...

Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

heibel-ticker.de

Twitter LinkedIn YouTube Podcast Xing


Der wöchtenliche Börsenbrief für alle, die professionellen und ehrlichen Rat für ihren Vermögensaufbau suchen. Jetzt gemeinsam mit über 25.000 Mitgliedern kostenfrei erhalten.

Heibel-Unplugged ist der Blog des Heibel-Ticker Börsenbriefs zur Ergänzung fachlicher Börsenexpertise mit dem Investoren-Sentiment

© Copyright 2006 - 2025 Heibel-Unplugged