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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 13.05.2020 um 08:27 Uhr

Investoren Sentiment: Schnäppchenjäger warten auf die zweite Ausverkaufswelle

Das Aktiensentiment unter den Anlegern ist zwiegestalten: Zwar werden fallende Kurse erwartet, doch viele Anleger wollen einen weiteren Ausverkauf umgehend für Käufe nutzen.

Nachfolgend sehen Sie meine Interpretation der letzten Umfrage. Die zugrundeliegende Auswertung finden Sie in Kapitel 03 der aktuellen Ausgabe 20/19 unter https://heibel-ticker.de/heibel_tickers/1747#ch03.

Es hat den Anschein, dass viele Anleger nunmehr ihre Hausaufgaben gemacht haben und auf die Gelegenheit warten, ihre Aktienlieblinge im nächsten Ausverkauf ins Depot zu holen. Im Sinne der Sentiment-Theorie fallen mir da zwei mögliche Entwicklungen ein, die wir daraus ableiten können: Entweder es geht hoch, oder runter ;-). Haha.

Okay, fangen wir anders herum an: Wir können ausschließen, dass eine zweite Ausverkaufswelle die Aktienmärkte so schnell in die Tiefe reißt wie die erste. Vielmehr gibt es durch das Kaufinteresse bei den Anlegern vermutlich bereits bei DAX-Kursen knapp über 10.000 Punkten Kaufinteresse, so dass ein Ausverkauf dort bereits enden sollte. Vorläufig.

Denn Pessimismus mit Kaufinteresse kombiniert zeigt eine Schnäppchenjägermentalität. Eigentlich wäre man gerne schon in bestimmten Aktien investiert, doch auf dem aktuellen Kursniveau möchte man nicht mehr einsteigen. Also hofft man auf einen kurzen Ausverkauf, um dann zuzugreifen. Daraus lässt sich ableiten, dass genau dieses erste Szenario vermutlich nicht eintreten wird. Vermutlich wird sich der DAX knapp über 10.000 Punkten dann eben nicht fangen und auf neue Hochs steigen. Vielmehr ist es durchaus denkbar, dass der Aktienmarkt sofort nach unten durchrauscht und deutlich unter die 10.000er-Grenze rutscht.

Das zweite Szenario ist jedoch ebenfalls möglich: Sollten die Kurse weiter steigen, werden viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. In die Erholung hinein hatte man sich nicht getraut, einzusteigen. Nun sind vielen Anlegern die Kurse zu hoch zum Kaufen. Einige haben sogar schon Gewinne mitgenommen. Steigen die Kurse nun weiter an, könnte es zu einer Kaufpanik kommen, die den DAX nochmals weiter in die Höhe treibt.

Ich halte das Szenario, dass die Kurse nochmals unter 10.000 Punkte rauschen, für wahrscheinlicher. Warum ich das befürchte, erkläre ich im PLUS Kapitel 04: https://heibel-ticker.de/heibel_tickers/1746#ch04

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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