Und hier der erste Zwischenbericht unserer Traumreise:
Zunächst einmal: Alles was schief gehen kann, ist zu Hause geblieben. Wir können gar nicht glauben, wie man soviel Glück haben kann, wie wir beide auf dieser Reise. Unseren Zwischenstop in Mailand haben wir für einen Bummel durch die Innenstadt genutzt. Die Besichtigung der Scala, berühmtes Opernhaus Mailands, wurde von einer Generalprobe zu Aida begleitet – hinter den Glasscheiben der 1st Class Logen konnten wir die Probe anschauen. Für alle die wissen, daß uns Frauengekreische aggressiv macht: Aida hat einige schöne Passagen, die uns überrascht haben (z.B. die Melodie zu „Auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht...“).
Es folgten 13,5 h Flug nach Buenos Aires, gefolgte von 19 h Busfahrt nach Puerto Madryn. Solch einen Bus haben wir noch nie gesehen: Die Luxusklasse ist mit riesigen Sesseln ausgestattet, in denen man hervorragend schläft. Das Buspersonal, ich könnte fast sagen, das Boardpersonal, oder die Stewards, tun alles, um den Flug, äh die Fahrt angenehm zu gestalten.
Unser Autovermieter von Puerto Madryn scheint privat Autos zu Vermieten. Ich hatte ihn über das Internet ausfindig gemacht und ohne eine gemeinsame Sprache (unser Spanisch ist kaum vorhanden, sein Englisch existierte nicht) haben wir alles Notwendige gut arrangiert – er hat uns sogar mit einem Handy für den Notfall ausgestattet. Wir fuhren dann auf die Halbinsel Valdez, wo wir einmalige Tiere in Reichweite erlebten: Seeelefanten, Seelöwen, Magellan-Pinguine, Guanakos, Maras bis hin zu Glattwalen. Ihr kennt einige der Tiere nicht? Wartet auf den Diaabend, Bisher haben wir die 1 GB-Karte schon zweimal vollgeknippst.
Unser erstes Hotelzimmer war ein Traum: Direkt am Meer mit Blick auf die Bucht, in denen die Wale sprangen. Am Morgen ging die Sonne direkt in unserem Fenster auf – schöner als Fernsehen. Leider konnten wir die Badewanne mit Massagedüsen nicht mehr ausprobieren, da Kerstin einen Salat aß. Nach soviel Glück wurden wir wohl doch etwas zu unvorsichtig, Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte es der Salat wieder ans Tageslicht geschafft. Insgesamt neunmal hielten wir an, bis sich Kerstins Magen langsam wieder beruhigte.
Bislang am Eindrucksvollsten war für uns der Glattwal. Er hat sich einen richtigen Spaß auf unserem kleinen Boot gemacht. Es war schön zu sehen, wie vorsichtig der Kapitän mit den Walen umging. Er darf ihnen nicht den Weg abschneiden, sondern sich nur von hinten heran treiben lassen. Es bleibt dann dem Wal überlassen, ob er sich mit uns beschäftigen möchte oder nicht. Wir haben erst diverse Wale abgeklappert, die sich abwendeten, bis wir einen fanden, der mit uns spielte. Und der zog die ganze Palette: Schwanzflosse in den Himmel heben, Springen, das Boot anstubsen oder sogar anschieben.
Die Argentinos ein sehr höfliches und freundliches Volk. Wir fühlen uns sauwohl hier. Auf der Rückfahrt vom Wal in die Bucht vollführte der Kapitän eine Vollbremsung, weil er eine leere Fanta-Flasche im Ozean treiben sah. Wir fischten sie heraus und fuhren dann zufrieden weiter.
Nun ging es weiter mit einer 19 h Busfahrt, wieder im komfortablen Schlafsessel, nach Rio Gallegos, ganz im Süden des Festlands Argentiniens. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung über die Magellanstraße nach Ushuaia auf Feuerland, der südlichsten Stadt unserer Erde. Wir haben diesen Sprung ausgelassen, da unser Bus Verspätung hatte und anschließend die Avis-Autovermieterin erst umständlich ins Büro beordert werden mußte. So fuhren wir direkt nach El Calafate, um ein Mini-Trekking auf dem Gletscher Perito Moreno zu wagen. Es bot sich uns ein atemberaubend schöner Anblick auf die Front des Gletschers, wo regelmäßig große Eisbrocken abbrechen.
Unsere Bootsfahrt ging ganz dicht am Gletscher vorbei, so daß wir einen guten Blick auf die 60 Meter hohen Eisberge hatten. Anschließend folgte eine Mini-Trekking-Tour auf den Gletscher mit einem Whiskey on the Rocks zum Abschluß. Das Besondere: Das Eis wurde direkt aus dem Gletscher geschlagen und bei diesem Whiskey war das Eis älter als der Whiskey. Aus den Gipfeln der Anden braucht es nämlich rund 150 Jahre, bis es das Ende der Zunge erreicht... und so alt ist auch der Famous Grouse nicht.
Unser Abendessen? Natürlich das zarteste Filetsteak, das ihr euch vorstellen könnt. Die Preise sind wie in Deutschland: Das Filet kostete 24. Nur daß hier Pesos genommen werden, die ein Viertel unseres Euros wert sind. Na, da haben wir reingehauen.
So, jetzt sitzen wir im Flieger nach Bariloche, einem Ort in den Anden, der stets mit der Schweiz verglichen wird. Hier beginnt nun der erholsame Teil unseres Urlaubs – wir haben nichts mehr gebucht, sondern nur ein paar Ideen, was wir machen wollen: Rafting, Reiten und Relaxen.
Abgesehen von Kerstins protestierenden Magen haben wir noch keine Probleme gehabt. Ich habe auch schön brav die Vitamintabletten geschluckt, die unsere Abwehrkräfte stärken sollen. Zink ist da ein besonders gutes Mittelchen, welches Kerstin und ich eingenommen haben. Zufällig hat Kerstin gestern festgestellt, daß die Zins-Packung noch unversehrt ist – bei der Antibiotikum-Packung fehlen aber ein paar Tabletten. Nun gut, schädlich war das bestimmt auch nicht ;-)
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