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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 07.11.2023 um 09:28 Uhr

Dank diesem wahren Grund könnte die Korrektur vorbei sein

Nicht die US-Notenbankentscheidung, den Leitzins unverändert zu belassen, hat die Rallye initiiert, nicht die durchwachsenen Zahlen von Apple und auch nicht der heutige US-Arbeitsmarktbericht. Es war das US-Finanzministerium.

Eine Meldung aus dem Finanzministerium sorgte für einen Run auf lang laufende Anleihen. Die Rendite für 10 Jahre laufende US-Staatsanleihen fiel Ende letzter Woche von 4,82% auf 4,49%. Die Preise für lang laufende Staatsanleihen sind binnen zwei Tagen um 7% angestiegen.

Am Anleihemarkt steht am Ende eines Tages eigentlich immer eine Null vor dem Komma der Tagesveränderung. Sie wissen ja, der Anleihemarkt ist im Volumen um ein Vielfaches größer als der Aktienmarkt. Die Planbarkeit der zu erwartenden Rückflüsse ist für Unternehmen, Versicherungen und Kreditfinanzierer elementar. 

Der Kurs der 20 Jahre laufenden Staatsanleihe hat in den vergangenen zwölf Monaten um 19% nachgegeben und damit zu großen Verwerfungen an den Finanzmärkten geführt, denn schon das war historisch einmalig. 

Der Kursanstieg um 7% binnen zwei Tagen ist ... mindblowing, sagen die Amerikaner.

In den vergangenen Wochen hatte ich Ihnen mehrfach dargelegt, dass die Verzinsung von langfristigen Anleihen höher sein muss als die von kurz laufenden Anleihen. Der US-Leitzins steht bei 5,25-5,5%, doch die Rendite der 10 Jahre laufenden Staatsanleihen notierte mit teilweise 5% noch immer nicht hoch genug. 

Die Angst kursierte unter den Anleiheanlegern, dass die Anleiherendite noch deutlich über 5,5% steigen müsse, vielleicht sogar in Richtung 6%, wenn es weitere Leitzinsanhebungen geben würde, um wieder eine gesunde Zinslandschaft herzustellen.

Doch nun hat es den Anschein, dass das Gleichgewicht auch dadurch hergestellt werden könnte, wenn der Leitzins in absehbarer Zeit gesenkt werden kann!

Ich gehe in Kapitel 4 unseres aktuellen Heibel-Tickers näher auf das wichtige Ereignis ein, damit wir besser abschätzen können, wie tragfähig die Rallye ist.

bulle

Und die Rallye könnte Beine haben, denn die Zukunftserwartung unter Anlegern bleibt mit einem Wert von +3,6% sehr positiv. In der Vergangenheit haben Kurssprünge am Aktienmarkt häufig zu einem Rückgang im Optimismus der Anleger geführt. Das war ein Zeichen dafür, dass überwiegend kurzfristig orientierte Trader am Werk waren. Mit dem nun anhalten positiven Stimmungsumfeld trotz des großen Kurssprungs lässt also auch eine Fortsetzung der angelaufenen Rallye hoffen.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf -14% gesunken, 50% Bären stehen nur 24% Bullen gegenüber. Dieses Ergebnis finde ich bemerkenswert, da wir daraus schließen müssen, dass US-Privatanleger die Rallye weder mitnehmen konnten noch ihr trauen.

Unser Anlegersentiment verzeichnet die größte Stimmungsaufhellung seit der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffes vor drei Jahren. Damals folgte eine fulminante Rallye. In Kapitel 3 unseres aktuellen Heibel-Tickers analysiere ich, was wir für die kommenden Wochen erwarten dürfen.

Doch wenngleich am Finanzmarkt vieles besser aussieht als noch vor einer Woche und wenngleich die Stimmungsanalyse ebenfalls weitere Kurssteigerungen erwarten lässt, gibt es doch noch ein Haar in der Suppe, siehe Kapitel 4.

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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