Veröffentlicht von Stephan Heibel am 28.02.2007 um 13:53 Uhr

Börsenanalyse: Festverzinsliche Anlagen

Sehr geehrter Herr Heibel!

Vielleicht können Sie mir helfen. Ich habe 120.000 Euro aus einer Lebensversicherung bekommen, die ich sehr konservativ wieder anlegen möchte. Als absoluter Laie und kurz vor der Rente möchte ich nicht nur einem Wertpapierspezialisten hilflos gegenüberstehen.

Anlageempfehlung meiner Hausbank:

4,25%  16000 Euro Württ. Hypo

3,00%  16000 Euro Deutsche Telekom

3,75%  16000 Euro Münchener Hypo

3,50%  16000 Euro Bay. Landesbank Pfandbrief

       26000 Euro Neelmeyer Fond Nr.3

       30000 Euro Express Return Zertifikat (Commerzbank)

      _______

      120000 Euro

Kann ich dem vertrauen?

Mit freundl. Gruß, Bernhard aus Gran Canaria


ANTWORT:

Mit Ihrer Liste kann ich nicht viel anfangen, da Sie mir nur den Nominalzins gegeben haben - interessant sind noch Rendite (ergibt sich dann über den Ausgabekurs) und Laufzeit. Vielleicht können Sie ja die jeweiligen Wertpapierkennummern in Erfahrung bringen.

Sie müssen sich selber überlegen, wie Sie das Geld benötigen: Wenn Ihr Lebensabend von den Auszahlungen aus dieser Anlage abhängt, dann sollten Sie den Großteil in festverzinsliche Papiere stecken, um diese Auszahlungen nicht zu gefährden. Wenn Sie jedoch finanziell abgesichert sind und einen Teil der Rentenauszahlung "verspielen" könnten, dann können Sie mit diesem Teil auch Aktien oder andere Finanzprodukte kaufen.

Je nachdem wie intensiv Sie sich künftig mit der Börse beschäftigen möchten sollten Sie diesen spekulativeren Teil Ihres Vermögens dann selbst anlegen oder nicht. Als Faustregel rate ich stets, für jede Aktie im Depot wöchentlich ca. eine Stunde für Recherche aufzubringen: Nachrichten zu dieser Aktie lesen und im Internet auch nach Analysen und Meinungen zu recherchieren.

Wenn Sie diese eine Stunde in der Woche aufbringen können, dann werden Sie meiner Ansicht nach bessere Ergebnisse erzielen, als ein "Express Return Zertifikat" oder "Neelmeyer Fonds". Sie ermöglichen sich dadurch dann vielleicht, einmal einen schönen Urlaub zu erspekulieren, gehen aber auch die Gefahr ein, mit diesem Teil Ihres Vermögens Verluste zu erwirtschaften. Wenn Sie dies mit Fonds und Zertifikaten tun, dann vermindern Sie nicht das Risiko und werden im Falle eines Verlustes nicht wissen, was falsch lief: Sie lernen damit nichts.

Soweit ein paar Gedanken zu Ihrer Frage. Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen. Wenn Sie Hilfe bei der regelmäßigen Recherche benötigen dann kann ich Ihnen meinen Börsenbrief Heibel-Ticker anbieten.

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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