Veröffentlicht von Stephan Heibel am 28.08.2008 um 07:28 Uhr

Aktienanalyse: Gesundheitszustand von Apple-Chef Steve Jobs, Übernahme von Daimler

Sehr geehrter Herr Heibel, hinter meiner Bild-Zeitungs-Überschrift verbergen sich ernsthafte Gedanken, die ich als Fragen stellen möchte. Die Gerüchte um Steve Jobs' abgemagerte Erscheinung führen für mich zu den Fragen: a)  Gibt es aufgrund SEC- oder sonstiger Vorschriften eine Verpflichtung, dass Apple eine mögliche Krankheit seines CEOs angeben muss? Denkbar wäre für mich als Laie, dass eine Verpflichtung besteht, wenn der Krankheitsgrund kursrelevant sein könnte. Das führt zur nächsten Frage: b)  Gibt es einen Nachfolger à la Ballmer? Mir ist laienhaft niemand in der 2. Reihe bekannt. Apple hat ja während der Finanzkrise - ähnlich wie RIMM oder GOOG zunächst eine gute und vergleichsweise schnelle Kurserholung hingelegt, doch die kürzlich veröffentlichten Geschäftsaussichten ließen den Kurs erheblich einbrechen. Diesen Absturz vor Augen könnte ich mir vorstellen, dass eine ernsthafte Krankheitsnachricht den Kurs um mind. 20% einbrechen lassen könnte. Demnach c)  Wie ist bitte Ihre Meinung dazu? Nachdem nun auch die FTD darüber berichtet hat, dass Daimler nicht erst nach dem jüngsten Kurssturz ein guter Übernahmekandidat ist, würde mich Ihre Meinung dazu ebenfalls interessieren. Realistischerweise denke ich weniger an Übernahme als vielmehr an Einverleibung eines erheblichen Aktienpaketes, welches schwerer wiegt als das von Kuweit. Ich weiß nicht, ob Schrempps Todfeind Kerkorian das stemmen kann; aber warum nicht ein asiatischer Staatsfonds oder Toyota, die Quandt-Familie oder die um Porsche. Wenn man unterstellt, dass der Stern eine Marke von 1st-class-image in der Automobilwelt darstellt, sollte es doch wohl Interessenten geben - vielleicht auch an Freightliner, oder diese spaltet man ab. Vielleicht möchten auch russische Oligarchen mitspielen oder Indien flanscht sich zum Premiumgeschäft mit Jaguar/Land Rover noch eine große Daimler-Beteiligung an. Konkrete Frage:  Was spricht GEGEN eine Übernahme Ihrer Meinung nach? Für Pro-Argumente gibt es ausreichend Phantasie. Vielleicht halten Sie es ja für eine Ihrer nächsten Ausgaben für interessant, zwischen bärischer und bullischer Marktentwicklung bis Ende des Jahres abzuwägen - ich meine vor allem vor dem Hintergrund der wohl immer noch ausstehenden zu korrigierenden Unternehmensbewertungen oder Gewinnwerwartungen, welche wohl noch in dieser Quartalsberichtsaison stattfinden könnten. Man denke wiederum an Münchner Rück oder Daimler, deren Zahlenveröffentlichung selbst bezogen auf die mittlerweile normalen Tagesvolalitäten von negativer Durchschlagskraft waren. Vielen Dank für eine Rückmeldung Freundliche Grüße, Christoph aus Weinheim ANTWORT: Besten Dank für Ihr Schreiben. zu a: Ja, es gibt die SEC-Vorschrift, dass kursrelevante Informationen umgehend veröffentlicht werden müssen. In wie weit speziell der Gesundheitszustand Jobs unter diese Regelung fällt, wurde schon vor drei Jahren, als er seine Chemotherapie geheim hielt, diskutiert. Fest steht, wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir alles wissen. zu b: Mit ist kein potentieller Nachfolger bekannt. zu c: Ich beobachte Steve Jobs intensiv und versuche, am Ball zu bleiben. Sollten mir weitere Hinweise auf einen schlechten Gesundheitszustand auffallen, würde ich umgehend verkaufen. Hierzu würde z.B. auch die Einarbeitung eines potentiellen Nachfolgers gehören. In den vergangenen Wochen hat Jobs diese Gerüchte jedoch zerstreut, es scheint ihm nun wieder gut zu gehen. Ich bleibe noch vorsichtig und habe nicht vor, so bald wieder eine volle Position in Apple zu halten. zu DAIMLER: Ich habe nichts, was dagegen spricht. Schlimmer noch: Ich habe gehört, dass sich bei Daimler eine Gruppe damit beschäftigt, eventuelle Übernahmen abzuwehren. Wenn es schon eine Gruppe für diesen Fall gibt, dann hört sich das so an, als sei eine Übernahme schon durchaus im Gange. Wer? Welchen Anteil? Keine Ahnung. Aber auf dem aktuellen Kursniveau ist Daimler in meinen Augen ein Kauf. Was wäre denn so schlimm an einem weiteren Großaktionär neben Kuwait? Es würde lediglich dem Kurs Beine machen, und das wäre doch gut. In den vergangenen Wochen habe ich mich ziemlich eindeutig auf die Seite der Bullen geschlagen, bis zum Jahresende erwarte ich eine Rallye. Doch das haben Sie sicherlich in den vergangenen Ausgaben gelesen. {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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