Last updated on 9. Februar 2022
Sehr geehrter Herr Heibel,
immer wieder fällt es mir schwer, die Börse zu verstehen. Gerade hat Thyssen-Krupp tolle Zahlen veröffentlicht, die Analysten schwärmen von der Robustheit des Stahlbooms und setzen traumhafte „Kursziele“ für Stahlaktien, aber SALZGITTER kommt trotzdem nicht vom Fleck und bleibt der Problembär meines Depots. Warum ist das so, und kann ich irgendwann mal darauf hoffen, dass sich das ändert?
Mit freundlichem Gruß, Claus aus Berlin
ANTWORT:
Salzgitter kann sich zwar im aktuellen Konjunkturverlauf über immer höhere Einnahmen freuen, gleichzeitig steigen aber auch die Ausgaben exorbitant an: Die gute Absatzlage, die Bauwut Chinas und der anderen Schwellenländern ermöglichen es dem Konzern, die Verkaufspreise kräftig anzuheben. Aber da Salzgitter keine eigenen Eisenerzminen betreibt, muss es die Einsatzstoffe für die Stahlproduktion immer teurer einkaufen. Auch der gestiegene Ölpreis und die damit hohen Energiekosten sorgen dafür, dass die Gewinne von Salzgitter nicht in den Himmel steigen.
Nachdem nun jedoch die Rohstoffpreise im ersten Halbjahr 2008 sprunghaft angestiegen waren und viele Bilanzen verhagelten, hat man sich in den Prognosen auf die geänderte Rohstoffsituation eingestellt. Die nunmehr seit 6 Wochen rückläufigen Rohstoffpreise werden meiner Ansicht nach dazu führen, dass Salzgitter schon im nächsten Quartal einen überraschend hohen Gewinn ausweisen wird. Hinzu kommt noch der fallende Euro, der nochmals Salzgitter in die Hände spielt. Ich denke also, der nächste Kursschub steht bevor.{weiter[40|9]}
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