Veröffentlicht von Stephan Heibel am 24.02.2009 um 08:43 Uhr

Marktanalyse: Liquiditätsengpass, Immobilienkrise

Guten Tag Herr Heibel, nun, zu meiner Überschriftszeile. Mich würde interessieren, ob es Anzeichen gibt, dass die Liquidität, ich meine das gegenseitige Leihen von Geld unter den Banken, wieder zunimmt, damit also das Vertrauen zwischen den Geldinstituten. Vorstellen kann ich es mir nicht. Doch Ihre Beobachtungen zum langsamen Anstieg von Frachtraten durch die Wirtschaftsaktivitäten in China fand ich ebenfalls überraschend. Sie haben sehr nachvollziehbar betont, dass in meinem Worten die Relation zwischen Mengen- und Wertgerüst bei Immobilien sich stabilisieren müsse, da von dort die Wirtschaftskrise ausgegangen sei und eine Besserung dieses „Krankheitsherdes“ auch für den Gesamtzustand des Patienten nur hilfreich sein kann. Wie sieht es denn diesbzgl. mit den Aktivitäten von Obama und Geithner aus? Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, in einer Ihrer nächsten Ausgaben auf diesen Themenkomplex einzugehen. Freundliche Grüße von der milden Bergstrasse (Weinheim) in meine Heimatstadt (Hamburg), Christoph ANTWORT: Die Notenbanken weltweit haben ihre Tore geöffnet, so auch die EZB. Es ist für Banken nicht mehr ein Problem, sich zu refinanzieren. Daher ist es kaum noch notwendig, sich untereinander zu refinanzieren und in Folge dessen ist der EONIA-Interbankenzins drastisch gefallen. Doch nun kommt das nächste Problem: Die Banken refinanzieren sich, um ihre maroden Bilanzen aufzufrischen. Von einer großzügigen Kreditvergabe, egal ob zu anderen Banken oder zur Industrie, kann noch nicht die Rede sein. Hinsichtlich des Baltic Dry Indexes versuche ich gerade zu unterscheiden, ob es sich lediglich um eine Gegenreaktion zum langfristig sinnvollen Frachtratenkurs handelte, oder ob bereits tatsächlich die Nachfrage stark anzieht. Aktuell hat die Dynamik des Anstiegs etwas nachgelassen. Soweit ist es also der Hinweis, dass die Welt nicht stillsteht. Bei den Immobilienpreisen gibt es noch immer keine wirklich positiven Meldungen, die negativen Meldungen werden jedoch seltener ;-) Ich schaue gerne auf die folgende Seite, um die Immobilienmarktentwicklung der USA zu beurteilen: http://markt-daten.de/charts/eco/immobilien.htm. Alle Indikatoren zeigen aber noch immer strikt gen Süden. Die Diskussion über den Ansatz Geithners ist ziemlich konfus, ich habe den Eindruck, dass Geithner eher eine Desinformationspolitik betreibt. Er streut Gerüchte und schaut, wie diese vom Markt aufgenommen werden. {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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