Erfahrungen & Bewertungen zu Heibel-Ticker

Veröffentlicht von Stephan Heibel am 03.10.2008 um 07:17 Uhr

Börsenbrief und Aktienanalyse: Altkunde fragt nach United Internet

Hallo Herr Heibel,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich mache es dieses Mal kurz:

1. Sie haben mir wirklich sehr geholfen (Ihr Mail + Ihre letzten Ticker waren für mich sehr wichtig, um ein paar Dinge gerade zu rücken).

2. Da ich auch gesehen habe, dass ich bei Ihrem Brief immer wieder dazu lerne, habe ich heute mein Abo um ein weiteres Jahr verlängert. Ich hoffe, ich habe am Ende des Jahres noch ein Depot, um den Brief anzuwenden …  😉


6-Monatschart von United Internet

3. Wenn Sie die zufällig die Aktie von „United Internet“ im Auge haben, dann würde mich interessieren, was sie vom aktuellen Kurssturz der Aktie halten. Das ist doch völlig überzogen oder? Ein KGV von knapp über 11 ist doch unglaublich. Dommermuths Beteiligungsgesellschaft hat in der letzten Woche 1 Million Aktien außerbörslich gekauft…

4. Und eine letzte Frage. Je nachdem, wie sich die aktuelle Situation entwickelt, ist es doch sicher kein Nachteil, wenn man „Depotleichen“ noch in diesem Jahr aus dem Depot entfernt. Das ist doch die Chance, damit einen Verlustvortrag für die Jahre bis 2013 zu „erzeugen“, mit dem man dann eine Zeit lang der Abgeltungssteuer ein Schnippchen schlagen kann. Oder habe ich da was übersehen?

Danke vielmals
Grüße aus Dresden, Wolfgang

ANTWORT:

Ich freue mich, dass Sie an Bord bleiben 🙂

Ja, Ihre Verlustvorträge aus 2008 sollten Sie bis 2013 ansetzen können. Hier stehen die genauen Bedingungen:

Abgeltungssteuer – Verlustverrechnung und die Konsequenzen im Lichte der neuen Abgeltungssteuer

United Internet wächst kräftig, hat jedoch zunehmend Kredite aufgenommen. Ende 2007 waren es 371 Mio. EUR bei Banken, also mehr als Eigenkapital vorhanden ist. Ich nehme an, dass dort der Hintergrund des aktuellen Ausverkaufs zu suchen ist: Alles, was Kreditlinien verlängern / neu verhandeln muss, wird derzeit ausverkauft, weil Kreditinstitute ihr Kreditengagement kräftig runterfahren und damit den Unternehmen diese Möglichkeit der Refinanzierung entziehen. United Internet wäre nicht das erste Unternehmen, das auf diese Weise trotz gesundem Geschäft in die Insolvenz schliddert.

Doch Wachstum, ordentlicher Cashflow und bereits im nächsten Jahr eine kräftige Rückführung der Schulden sollte diesen schlimmsten Fall in meinen Augen verhindern.

Weiter erschwerend kommt hinzu, dass United Internet die Wachstumsprognosen nicht erreichen kann, und insbesondere wenn nun eine Konjunkturdelle auf uns zukommt, wird United Internet die Prognosen nochmals senken müssen. Der Kurs könnte dann weiter unter Druck bleiben.

Wenn die Konjunkturflaute ausgestanden ist, dann wird United Internet sicherlich zu den Kursgewinnern gehören. Doch momentan sehe ich recht stürmische Zeiten vor uns und habe daher eine eher pessimistische Einschätzung.  {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Mitglieder über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Heibel-Ticker Mitglieder schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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