Veröffentlicht von Stephan Heibel am 17.12.2008 um 12:21 Uhr

Börsenanalyse: Verschwörungstheorie oder unberechenbare Demokratie

Sehr geehrter Herr Heibel, ich halte Ihre Ansicht, dass die jeweiligen Präsidenten(Obama, Merkel und so weiter und so fort) ihres Landes die Politik ihres Landes aus sich selbst heraus wesentlich bestimmen, für naiv. Diese Leute werden vielmehr von bestimmten Kreisen gemacht und in ihre Positionen gehievt und verbleiben dann im Gegenzug  nur so lange in dieser, solange sie  sich an das vorgegebene Konzept dieser Kreise g e k o n n t halten, auch wenn es ein sehr unpopuläres (Bush) ist. In diesem Falle stellen sie einen willkommenen Sündenbock, der so den im Dunkeln arbeitenden Kreisen eine weiße Weste bewahren hilft, dar. Was ist denn die so laut gepriesene westliche Demokratie? Ist sie für die Plutokratie in Wirklichkeit nichts anderes als ein ideales Vehikel, um eben das Volk eines jeweiligen Landes im Namen des ebengleichen Volkes mit bestem Erfolg ausplündern zu können? Ist das nicht der eigentliche Beweggrund für den weltweiten Werbefeldzug eben dieser Kreise für diese Art Demokratie, da sie von allen Staatsformen am leichtesten zu korrumpieren ist? Das erklärt auch, warum schon vor langer, langer Zeit griechische Staatsphilosophen die Demokratie vernichtend als eine Staatsform, deren katastrophales Ergebnis ihrer Ansicht nach nur durch eine überaus autoritäre Staatsform unter Blut und Tränen wieder korrigiert werden kann, der Auflösung, des Verfalles und des ständigen Niedergangs bezeichneten. Und war die Demokratie eines Landes jemals in der Geschichte auch nur annähernd tausendjährig? Und hat sich nicht die Demokratie der USA nur deswegen bis jetzt halten können, weil sie immer wieder gekonnt sich mit dem verbrecherisch abgeschöpften Reichtum anderer Länder, diese dabei verarmend,  über Wasser halten konnte? Mit freundlichen Grüßen, Harald aus Stadtallendorf ANTWORT: Vielen Dank für Ihr Schreiben. Ich gebe Ihnen Recht: Die Demokratie ist eine schlechte Staatsform. Aber ich kenne keine bessere ;-) Und ich glaube nicht an dunkle Kreise, die das Weltgeschehen bestimmen können. Die Reichsten der Reichen haben in dieser Krise Milliarden verloren (Warren Buffet, Bernard Madoffs Kunden, Lehman Brothers Kunden, ...) und diese Verluste sind häufig existenzvernichtend. Die Demokratie ist ein Vehikel, das schwer steuerbar ist und in dem letztlich doch alle gleich sind. Demokratie ist unberechenbar. Andere Staatsformen mögen stabiler sein, aber dafür sind sie nicht so dynamisch, die Länder verarmen. Nun, es ist eine philosophische Diskussion, die, wie Sie ja schon sagen, schon die alten Griechen beschäftigt hat. Schauen wir mal, wie weit sich unsere aktuelle Demokratie noch entwickeln kann, bevor es zu Blut und Tränen kommt. Vielleicht dauert es ja noch 50 Jahre, und dann hätte die Demokratie schon eine recht gute Bilanz vorzuweisen. {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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