Veröffentlicht von Stephan Heibel am 01.12.2008 um 12:43 Uhr

Börsenanalyse: Geldvernichtung durch Deleveraging

Hallo Herr Heibel, da wird es doch langsam Zeit, dass ich einmal nachfrage: - Wenn Banken für jeden Euro (Dollar) den sie bekommen haben 6, 8 oder 10 € ($) ausgegeben (verliehen) haben, kann es dann sein, dass das Verhältnis (oder besser: Missverhältnis) dieser Praktiken ein Maß für die Übertreibung und damit auch für den Rückgang der Märkte darstellt ? Ist also dieses Missverhältnis ein Maß für den Betrug der Finanzbranche (weil sie ihre einzige Ware entsprechend überbewertet hat) und kann ich deshalb davon ausgehen, dass ich (im Durchschnitt) im selben Verhältnis Verlust erleiden werde ?  Schließlich muss ja der Ausgleich irgendwo her kommen. - In den letzten Wochen ist an den Märkten viel Geld verloren worden - aber irgend wo muss es doch auch angekommen sein ?!  Wer hat die ganze Kohle jetzt ? Mit besten Grüßen, Thomas aus Stuttgart ANTWORT: Nein, der "Hebel", mit dem Banken ausleihen steht in keinem Verhältnis zu den Verlusten, die wir derzeit erleiden. Wenn das Verhältnis eins zu eins betrüge, dann müssten wir alle ein Vielfaches unseres Einsatzes verlieren. Irgendeinen Wert werden Immobilien jedoch am Ende noch immer haben. Ich denke nicht, dass Sie einmal ein Haus für 0 Euro kaufen werden können, das geht nicht. Wo der Boden liegt, das werden wir sehen. Ich denke, wir sind nahe dran. Verdienen tut an diesem Crash niemand. Es wird weltweit Vermögen vernichtet. Wenn es also vor 12 Monaten weltweit noch 500 Billionen Euro an Vermögen gab (Zahlen greife ich aus der Luft!), dann gibt es heute nur noch 300 Billionen Euro weltweites Vermögen. Selbst Warren Buffet hat 30% seines Vermögens verloren. So auch Bill Gates und alle anderen Superreichen. Es ist eben nunmehr nur eine neue Wertschätzung der Bewertungseinheit "Euro" oder US-Dollar.{weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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