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Börsenanalyse: CO2-Bekämpfung mit Ethanolbeimischung und Welthungersnot akzeptieren?

Last updated on 9. Februar 2022

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich würde gerne eine Frage zu unserem Depotwert „Bunge“ an Sie richten.

Soweit ich es verstanden habe, spekulieren wir mit Bunge auf einen wachsenden Bedarf an Bioethanol für die Spritbeimischung. Wie sehen Sie diese Wette vor dem Hintergrund einer immer knapper erscheinenden Nahrungsmittelproduktion weltweit? Kann es nicht sein, dass der Versuch, über nachwachsende Rohstoffe den Energiehunger der Industriestaaten zu decken ganz oder teilweise wieder aufgegeben wird?

Weil sowohl die hohen Preise für Nahrungsmittel als auch die öffentliche Diskussion – und natürlich die Tatsache, dass immer mehr Menschen weltweit unter Nahrungsmittelmangel leiden – die Produzenten von Soja veranlassen wird, wieder den Nahrungsmittelmarkt zu beliefern?

Vielen Dank im voraus für eine Antwort.

Herzliche Grüße aus Berlin, Oliver
ANTWORT:

In der vergangenen Woche habe ich unsere Bunge-Position verkleinert.
Dennoch gebe ich dem Unternehmen langfristig gute Karten. Wie ich vor
zwei Wochen in meinen Ausführungen zu Obama und McCain, den beiden
US-Präsidentschaftskandidaten für die Wahlen in diesem November,
erläuterte, ist die Ethanol-Beimischung in den USA so populär und gilt
als ein „Segen für die Umwelt“, so dass die Welthungerkatastrophen
gegen diese Ökowelle gar nicht ankommen. Sowohl Obama, als auch McCain
haben sich bereits für die Beibehaltung der Ethanolbeimischung
ausgesprochen.

In Deutschland ist das entsprechende Gesetz in letzter Sekunde von unserem Umweltminister kleinlaut zurückgezogen worden.

Um es kurz zu machen: Ich fürchte, die Hungersnot auf der Welt ist
derzeit nicht groß genug, um gegen die CO2-Diskussion anzukommen.{weiter[40|9]}

Published inBörsenbrief - Leserfragen

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