Börsen Analyse: DB Kompass Life III

Sehr geehrter Herr Heibel,

als langjähriger Leser Ihres Börsenbriefes habe ich mir heute mit dem Abo des Heibel- Tickers PLUS sozusagen als nachträgliches Weihnachtsgeschenk gemacht und bin überzeugt, dass der Mehrwert eintreten wird.

Ihnen und Ihrem Team alles Gute im Neuen Jahr. (Auch für die anstehende Hochzeit)

Meine Frage: Ich habe an einer Werbeveranstaltung der Deutschen Bank für den DB Kompass Life III teilgenommen. Ein geschlossener Fonds, der in den amerikanischen Zweitmarkt mit Lebensversicherungen investiert. Es hat sich alles ganz gut angehört, allerdings ergibt sich für mich im Nachhinein die Frage, ob hier nicht eine weitere Krise a la Subprime schlummert.

Wenn die notleidenden amerikanischen Häuslebauer jetzt ihre Versicherungen verkaufen, dann sinkt doch automatisch die Rendite für die Anleger, weil ganz einfach zu viel Angebot am Markt platziert ist. Außerdem sehe ich das Problem, dass die Amerikaner die weiteren Folgen ihrer Risiken immer mehr nach Europa verlagern (siehe Zinssenkungen, Abschreibungen schwacher Dollar usw.) Jetzt also auch Versicherungen?! Wie weit wird das noch gehen?

Mit freundlichen Grüßen, Michael aus Greiz

ANTWORT:

Ich denke, da haben Sie schon eine gute Sicht der Dinge: Für mich ist kein Grund ersichtlich, kein Vorteil, den der Verkauf von US-Lebensversicherungen nach Europa, zusammengeschnürt als „moderne Finanzderivate“ für uns Europäer haben sollte. Das Produkt wird vermutlich mit einem AAA bewertet, da niemand sich mehr die Mühe macht, die einzelnen LVs anzuschauen, sondern davon ausgeht, dass die Risiken sich insgesamt gegenseitig aufheben – so wie man es bei Immobilienderivaten auch gehofft hatte.

Ich bin nicht tief genug in die LV-Thematik eingestiegen, um Ihnen eine Prognose zu geben, wie lange das noch gut gehen könnte. Doch das Konzept ähnelt dem der Immobilienderivate, wie Sie schon richtig bemerkt haben. Ich finde das nicht attraktiv.{weiter[40|9]}