Veröffentlicht von Stephan Heibel am 08.12.2025 um 10:19 Uhr

Bärenmarkt oder Crash: Wie Privatanleger entscheiden, ob Verkaufen oder Nachkaufen sinnvoll ist

Wenn Kurse fallen, wollen Privatanleger schnell wissen, ob sie Risiko reduzieren oder Chancen nutzen sollten. Die einfachste und zugleich klarste Orientierung liefert dabei die 20%-Regel. Sie sagt nicht, wie man handeln muss – aber mit ihr kann man abschätzen, in welcher Marktphase man sich befindet.

Die zentrale Unterscheidung

Rückgang unter 20 % vom letzten Hoch → kurzfristiger Crash / Korrektur
Rückgang ab 20 % oder mehr → Bärenmarkt

Dabei spielt es keine Rolle, wie diese 20 % erreicht wurden:

20 % in einer Woche
20 % über acht Wochen mit je −2 % bis −3 %
20 % mit Zwischenaufschwüngen

Sobald der Markt oder eine Aktie 20 % oder mehr verloren hat, gilt: Wir befinden uns in einer Bärenmarktphase.

Bleibt der Rückgang unter dieser Schwelle, handelt es sich um einen Crash oder eine starke Korrektur, die in der Regel temporär bleibt.

Was bedeutet das für Privatanleger konkret?

Crash / Korrektur (<20 %)

Der Markt ist deutlich gefallen, aber nicht tief genug, um einen übergeordneten Trendbruch auszurufen.

Tendenz für Anleger:

Stabilisierung abwarten
Gestaffelt nachkaufen, wenn sich der Markt fängt
Emotionen vermeiden – schnelle Einbrüche sind oft Überreaktionen

Bärenmarkt (≥20 %)

Ab 20 % Rückgang geht es nicht mehr um eine kurzfristige Übertreibung, sondern um eine strukturelle Schwächephase.

Tendenz für Anleger:

Risikoreduktion prüfen
Schwache Positionen abbauen
Liquidität und Absicherung erhöhen
Chancen entstehen später – nicht mitten im Abwärtstrend

Warum die 20%-Regel so hilfreich ist

Sie zwingt den Anleger, nicht im Gefühl, sondern in klaren Schwellen zu denken.

Man weiß sofort:

Unter 20 %: Markt ist angeschlagen, aber intakt → Chancen bei Erholung
Ab 20 %: Markttrend bricht → Vorsicht, Risiko rausnehmen

Gerade für Privatanleger ist diese einfache Einordnung oft entscheidend, um nicht panisch zu handeln.

Die 20% stammt von technischen Marktanalysten. Es ist eine mehr oder weniger willkürlich gewählte Ziffer, die insbesondere für das Vokabular der Finanzpresse relevant ist. Im Heibel-Ticker beziehen wir auch konjunkturelle und fundamentale Marktdaten in unsere Entscheidungen ein, ob Nachkaufen sinnvoll ist, oder ob man sich lieber aus dem Markt vorübergehend zurückziehen sollte. Die Marke von 20% dienst als Hinweis, die eigene Einschätzung bei Unterschreiten kritisch zu hinterfragen.

Im Heibel-Ticker beobachten wir solche Marktphasen laufend und erklären, ob ein Rückgang eher auf einen Crash oder einen beginnenden Bärenmarkt hindeutet. Unsere Mitglieder erhalten regelmäßig klare, beruhigende Einschätzungen und Updates dazu, wie sie ihre Entscheidungen besser strukturieren können.

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