Veröffentlicht von Stephan Heibel am 29.11.2017 um 11:26 Uhr

Aurelius mit Aufholbedarf nach Shortattacke

[caption id="attachment_2268" align="alignleft" width="800"]Aurelius-Beteiligungen Aurelius-Beteiligungen[/caption] Hallo Herr Heibel, mich würde einmal Ihre Meinung zu der Aurelius Aktie interessieren. Mit freundlichen Grüßen Michael aus Mühl
ANTWORT: Im März war Aurelius Opfer einer Short-Attacke. Die Vorwürfe erwiesen sich als haltlos, dennoch war die Aktie damals von 67 auf 35 Euro eingebrochen und konnte sich seither nur bis auf aktuell 54 Euro erholen. Aurelius ist eine Beteiligungsgesellschaft und als solche schwer zu bewerten. Gewinn wird überwiegend dann erwirtschaftet, wenn eine Beteiligung verkauft wird. Doch Unternehmensverkäufe sind selten, daher schwankt die Gewinnentwicklung stark und kann nicht als Bewertungsgrundlage herangezogen werden. Stattdessen muss man sich die NAVs (Net Asset Values) der Beteiligungen anschauen. Diese sind sehr gering, da Aurelius vorwiegend notleidende Unternehmen übernimmt, also Unternehmen, die aufgrund einer Sondersituation besonders niedrig bewertet sind. So niedrig wie häufig die aktuelle Bewertung, so hoch kann dann der Gewinn sein, wenn das Unternehmen seine Beteiligung verkauft. Aufgrund dieses komplizierten  Geschäftsmodells war Aurelius ein vorzügliches Ziel für eine Short-Attacke. Inzwischen hat CEO Dr. Dirk Markus eine ganze Reihe von Beteiligungen verkauft und damit gezeigt, welche Gewinne erzielt werden können. Zudem hat er ein Aktienrückkaufprogramm initiiert und eine ordentliche Dividendenerhöhung in Aussicht gestellt. Analysten rechnen mit einer Verdopplung der Dividende.
Eine steigende Flut hebt alle Boote, in diesem Sinne ist es durchaus vorstellbar, dass der aktuelle Konjunkturaufschwung sehr hilfreich für die Restrukturierung der Unternehmensbeteiligungen in "speziellen Situationen" ist. Aktuell sind die Erwartungen für das Jahr 2018 ziemlich niedrig, nachdem CEO Markus im laufenden Jahr ein Verkaufsfeuerwerk zündete. Sollte die wirtschaftliche Entwicklung anhalten, kann ich mir gut vorstellen, dass für 2018 die Messlatte zu niedrig hängt, was dem Kurs dann weiter Beine machen würde. Kurz gesagt: Ja, die Aktie könnte weiterlaufen.

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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