Erfahrungen & Bewertungen zu Heibel-Ticker

Veröffentlicht von Stephan Heibel am 03.10.2008 um 15:40 Uhr

Aktienanalyse: Immoeast und Immofinanz verkaufen!

Hallo Herr Heibel,

wir haben ziemlich hoch immofinanz und immoeast gekauft. Soll man die jetzt halten oder verkaufen? Ist der Boden schon erreicht?

6-Monatschart der Immofinanz, kein Boden in Sicht!

Bin zufällig auf ihre Homepage gestoßen. Das Beste bis jetzt!  😉

Wir haben 70% mit dem oben erwähnten verloren!

Susanna aus Österreich

ANTWORT:

Immoeast hat ein gesundes Geschäft, eine ordentliche Bilanz und ein niedriges Bewertungsniveau. Also aus „herkömmlichen“ Gesichtspunkten ist die Aktie gut. Aber wir steuern auf eine Neuordnung der Kreditwelt zu und da heißt es derzeit zunächst einmal für alle Banken: Das Kreditengagement unter allen Umständen verringern. Da geht es nicht mehr um die Solvenz des Kreditnehmers (in diesem Fall von Immoeast, die allem Anschein nach gut ist), sondern um die Refinanzierungsmöglichkeiten des Kreditgeber (ich weiß nicht, bei welcher Bank Immoeast seine Kredite aufnimmt). Doch Immoeast ist mit 1,28 Mrd. Euro verschuldet und ich gehe davon aus, dass Teile dieser Kredite regelmäßig zur Verlängerung anstehen.

Sollte die Hausbank von Immoeast eines Tages beschließen, ihr Kreditengagement zu verringern (ich glaube, das haben inzwischen alle Banken bereits beschlossen), dann könnte es schwer werden für Immoeast, liquide zu bleiben. Immoeast wäre nicht der erste Bauunternehmer, der auf diese Weise insolvent ginge.

Für die Mutter Immofinanz gilt das gleiche, nur das Immofinanz sogar 5,36 Mrd. Euro zu finanzieren hat, Tendenz steigend.

Es ist jederzeit möglich, dass es eine Lösung für die Finanzmarktkrise gibt. Doch ich bin inzwischen der Meinung, dass selbst die beste Lösung noch immer eine Pleite von diversen Finanzunternehmen nicht wird verhindern können. Es ist zu spät, die Verflechtungen der internationalen Kreditmärkte zu eng und die Lehman Brothers Pleite hat einen Prozess los getreten, der noch viele Banken und Unternehmen mit schwachem Eigenkapital (Immofinanz, Immoeast) mit in den Abrgund reißen wird.

Tut mir leid, dass ich keine bessere Lösung für Sie parat habe. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Mitglieder über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Heibel-Ticker Mitglieder schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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