Veröffentlicht von Stephan Heibel am 14.11.2007 um 07:24 Uhr

Aktien Analyse: Wienerberger

Hallo Herr Heibel,

ich habe am 2.5.07 nach Lesen eines  Depotchecks im Heibel-Ticker, in welchem Sie Wienerberger WKN 852894 recht gut bewertet hatten, dieses Papier zu 55€ spontan gekauft, weil es gut in mein Depot passte. Einige Zeit später erfolgte leider eine bis jetzt kontinuierliche Korrektur bis auf aktuell 40€.

6-Monatschart Wienerberger
6-Monatschart Wienerberger

Sollte ich nun den Verlust von ca. 1000€ so langsam realisieren oder würden Sie mir zum Aussitzen raten.

Vielen Dank im Voraus für Ihren Rat, mit besten Grüßen Holger aus Kogel


ANTWORT:

Ich habe meine Kurzanalyse vom 13.4.07 unten an die E-Mail kopiert.

Wienerberger hat in den vergangenen Wochen Aktien im Wert von 440 Mio. Euro zusätzlich ausgegeben. Mit den Einnahmen solle die Wachstumsstrategie in Osteuropa finanziert werden. Für einen Marktführer, der in den Ostblockstaaten gut verdienen sollte, ist diese Kapitalmaßnahme gerade zu diesem Zeitpunkt, wo die Kreditmärkte ausgetrocknet sind und der Zins für Unternehmensanleihen hoch ist, merkwürdig.

Außerdem hat Wienerberger in den USA starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Und auch das Geschäft in Deutschland war rückläufig. Das Osteuropa-Geschäft hat diesen Rückgang zwar mehr als kompensiert, die Prognosen für das laufende Jahr wurden zuletzt deutlich angehoben, dennoch wird Wienerberger meiner Ansicht nach im Rahmen der Sippenhaft mit den US-Immobilienaktien ausverkauft.

Ich würde also sagen, der Kurs von Wienerberger hat unter der US-Immobilienkrise gelitten. Zuletzt hat nun noch die Kapitalerhöhung einen weiteren Dämpfer aufgesetzt. Ich weiß nicht, was als nächstes kommt, aber der bisherige Kursrückgang überrascht mich vor diesem Hintergrund nicht.

Die Dividendenrendite ist nunmehr auf 3,6% angestiegen, das KGV beträgt nur noch 11. Ich würde die Aktien halten, auch wenn der Kurs in den nächsten Wochen noch weiter unter Druck gerät.

Kurzanalyse vom 13.4.07:

WIENERBERGER

Das österreichische Unternehmen ist der weltweit größte Dachziegelhersteller. Die Geschäfte in Europa laufen bestens, der milde Winter und die gute Konjunktur führen zu dicken Gewinnen. Der US-Markt jedoch entwickelt sich rückläufig, sicher ist hier auch die Immobilienkrise der USA schuld daran. Von Österreich aus streckt das Unternehmen seine Fühler in den ehemaligen Ostblock aus.

Langfristig ist diese Aktie mit einer Dividendenrendite von 3 % und einem KGV von 14 sicherlich ein attraktiver Bestandteil eines konservativen Depots. Die anziehenden Immobilienmärkte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sorgen derzeit für Kursphantasie.{weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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