Sehr geehrter Herr Heibel,
ich lese schon seit I-Watch-Tagen aufmerksam Ihren Börsenbrief. Insbesondere machen Ihre Analysen oft Kursbewegungen verständlich, die auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen. Kompliment.
Eine Frage zu Nuance: Das Unternehmen produziert das zur Zeit wohl beste Spracherkennungs-System und das sollte doch eigentlich eine rosige Zukunft haben. Spracherkennung wird auf lange Sicht die Bedienung von Maschinen aller Art vereinfachen können.
6-Monatschart Nuance Com.
Nuance produziert Dragon NaturallySpeaking, bislang habe ich noch kein besseres System gesehen, und ich habe mehrere getestet. Demnächst wird das System auch als Sprachsteuerung im Navi der Mercedes C-Klasse verwendet, das hat mich auf das Unternehmen erneut aufmerksam gemacht.
Ist die Aktie an schwachen Tagen ein Kauf?
Beste Grüße, Peter aus Bad Honnef
ANTWORT:
Vielen Dank für Ihr Kompliment.
Nuance ist ein interessantes Unternehmen. Ich weiß nicht, woher Sie wissen möchten, dass dieses Unternehmen die beste Spracherkennungssoftware anbietet. Aber die Umsätze wachsen und ab dem nächsten Jahr soll sogar ein Gewinn ausgewiesen werden. Das KGV 08e beträgt 23, bei einem Umsatzwachstum von derzeit 40 % ist das sehr günstig - aber auch im Verhältnis zum geschätzten zukünftigen Wachstum von 25 % p.a. ist ein wesentlich höheres Bewertungsniveau vertretbar.
Man hat sich bei Nuance schon daran gewöhnt, dass die Prognosen übertroffen werden. Darin besteht natürlich auch eine Gefahr: Sollte dies einmal nicht gelingen, so ist mit einem Kurssturz zu rechnen.
Außerdem hat das Unternehmen eine Schuldenquote von 0,6. Mit 440 Mio. US-Dollar Schulden ist es vom Kreditmarkt, von Refinanzierungen abhängig. Wachstum und freier Cashflow sind so gut, dass ich hier kein ernstes Problem sehe, aber die Stimmung könnte aufgrund dieser hohen Verschuldung einmal kurzfristig umschlagen.
Wenn Sie langfristig in Nuance investieren wollen, dann würde ich um 17 US-Dollar eine erste Position eingehen und anschließend hoffen, dass der Kurs nochmals unter 15 US-Dollar fällt. Dort würde ich dann beherzt zugreifen.{weiter[40|9]}
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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