Veröffentlicht von Stephan Heibel am 27.10.2025 um 10:41 Uhr
Rule of 40: So erkennen Anleger gesunde Wachstumsunternehmen
Rule of 40 – Rechner
Rule of 40 – Rechner
Bewerten Sie die Balance zwischen Wachstum und Profitabilität des Aktien-Unternehmens.
Die Rule of 40 addiert Umsatzwachstumsrate und Gewinnmarge – Werte ≥ 40 % gelten als gesund.
Jährliches Wachstum in ganzen Prozentpunkten
Bitte geben Sie einen Wert zwischen -100 und 300 ein
Gewinnmarge in ganzen Prozentpunkten
Bitte geben Sie einen Wert zwischen -100 und 100 ein
–
Ergebnis = Umsatzwachstum + Gewinnmarge
Erklärung & Beispiele
Was ist die Rule of 40?
Eine Heuristik zur Beurteilung von SaaS- und Wachstumsunternehmen. Die Summe aus
Umsatzwachstumsrate und Gewinnmarge sollte mindestens 40 Prozentpunkte betragen.
Dies ermöglicht unterschiedliche Kombinationen:
Welche Gewinnmarge verwenden?
Je nach Unternehmensphase eignen sich unterschiedliche Margen:
• Early-Stage & Growth-Stage: FCF-Marge oder EBITDA-Marge
• Scale-Up: EBITDA-Marge oder operative Marge
• Etablierte Unternehmen: Operative Marge oder EBITDA-Marge
Wichtige Hinweise:
Die Rule of 40 ist kein allgemeingültiges Gesetz, sondern eine Faustregel.
Sie sollte nicht isoliert betrachtet werden. Berücksichtigen Sie auch:
Marktumfeld, Wettbewerbssituation, Kapitaleffizienz (CAC Payback, LTV:CAC)
und Nachhaltigkeit des Wachstums.
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Generelle Infos zur Rule of 40
Inhaltsübersicht
Für wen dieser Beitrag gedacht ist
Dieser Beitrag richtet sich an Privatanleger, die sich intensiver mit Wachstumsaktien und Technologiewerten beschäftigen. Gerade in einem Marktumfeld, in dem Zinsen und Inflation wieder stärker in den Fokus rücken, wird es wichtiger, zwischen nachhaltigem Wachstum und bloßer Umsatzjagd zu unterscheiden. Viele Anleger investieren in schnell wachsende Unternehmen – ohne zu prüfen, ob diese auch effizient wirtschaften. Hier setzt die Rule of 40 an: Sie bietet eine einfache, aber aussagekräftige Orientierung, um die Qualität von Wachstumsunternehmen besser zu bewerten und das eigene Portfolio gezielt zu optimieren.
Was dieser Beitrag Privatanlegern konkret bringt
Wer versteht, wie die Rule of 40 funktioniert, kann besser einschätzen, ob eine Aktie Substanz hat oder überbewertet ist. Statt sich nur vom Umsatzwachstum blenden zu lassen, zeigt die Kennzahl, ob ein Unternehmen auch profitabel wächst.
Privatanleger gewinnen damit ein Werkzeug, um gesunde von riskanten Wachstumswerten zu trennen – ein entscheidender Vorteil in Phasen, in denen sich Kapitalmärkte stärker auf Gewinne statt auf Wachstumsfantasien konzentrieren.
So hilft die Rule of 40 dabei, Renditechancen gezielter zu nutzen, Risiken im Depot zu reduzieren und langfristig ein stabileres Vermögen aufzubauen.
Wie man die Rule of 40 anwendet
Die Anwendung ist denkbar einfach:
Man addiert das jährliche Umsatzwachstum (in Prozent) und die operative Gewinnmarge (in Prozent) eines Unternehmens.
Rule of 40 = Umsatzwachstum + Gewinnmarge
Beispiel:
Wächst ein Unternehmen um 30 % und hat eine operative Marge von +10 %, ergibt das 40 %. → Gesunde Balance.
Wächst es um 50 %, hat aber −20 % Marge, ergibt das 30 %. → Zu hohe Kosten, zu wenig Effizienz.
Eine Zahl über 40 signalisiert, dass das Unternehmen Wachstum und Rentabilität gut austariert. Werte unter 40 deuten dagegen darauf hin, dass das Wachstum zu teuer erkauft wird – ein Warnsignal für Investoren.
Besonders bei Tech-, KI- oder Cloud-Unternehmen ist diese Kennzahl wertvoll, weil sie zeigt, wer wirklich ein nachhaltiges Geschäftsmodell hat und wer nur auf kurzfristige Markttrends setzt.
Wie die Rule of 40 entstanden ist
Die Kennzahl stammt ursprünglich aus dem Software-as-a-Service-(SaaS)-Bereich in den USA. Venture-Capital-Investoren suchten dort eine einfache Methode, um junge Tech-Unternehmen miteinander zu vergleichen – unabhängig von deren Größe oder Phase.
In Zeiten niedriger Zinsen galt jahrelang: Wachstum um jeden Preis. Doch mit steigenden Finanzierungskosten gewann Profitabilität an Bedeutung. Die Rule of 40 wurde dadurch zum zentralen Maßstab, um gesunde, langfristig tragfähige Geschäftsmodelle zu identifizieren.
Heute wird sie von Analysten, Fondsmanagern und Privatanlegern gleichermaßen genutzt – nicht nur bei SaaS-Unternehmen, sondern überall dort, wo Wachstum und Effizienz gleichzeitig bewertet werden müssen.
Fazit für Anleger
Die Rule of 40 ist kein Allheilmittel, aber ein präziser Schnelltest für Wachstumsaktien. Sie hilft Privatanlegern, sich im oft undurchsichtigen Technologiemarkt zu orientieren und Unternehmen zu erkennen, die nachhaltig Mehrwert schaffen.
Im Heibel-Ticker Börsenbrief analysieren wir regelmäßig, welche Tech- und KI-Aktien diese Balance schaffen – damit Privatanleger Kursbewegungen besser verstehen, gezielter investieren und ihr Portfolio langfristig erfolgreicher ausrichten können.
Stephan Heibel
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Mitglieder über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Heibel-Ticker Mitglieder schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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