Apple wird künftig nicht mit eigener KI, sondern durch geschickte Plattform-Strategie Milliarden verdienen – so wie schon beim Google-Suchdeal, nur diesmal mit Anbietern wie OpenAI, Grok oder Perplexity.
Apple verdient seit Jahren prächtig an der Zusammenarbeit mit Google. Schätzungsweise 20 Mrd. USD überweist Google jährlich dafür, dass seine Suchmaschine auf iPhones, iPads und Macs als Standard voreingestellt ist. Für Google ist dieser Betrag gerechtfertigt: Der Zugang zu Hunderten Millionen Apple-Nutzern sichert die Vormachtstellung der Google-Suche weltweit.
Für Apple ist es ein Geschäft ohne eigenes Risiko. Es entstehen keine Entwicklungs- oder Betriebskosten, kein Marketingaufwand, keine zusätzlichen Investitionen. Die Milliarden fließen direkt und ungeschmälert in die Gewinn- und Verlustrechnung – ein seltener Fall, in dem ein Unternehmen nahezu reinen Gewinn einstreicht. Die Zahlungen entsprechen rund 5 % des gesamten Apple-Umsatzes – und sind damit alles andere als ein Nebengeschäft.
Dieses Modell ist einzigartig, weil es zeigt, wie Apple seine Plattform und Nutzerbasis geschickt monetarisiert, ohne selbst das jeweilige Produkt entwickeln zu müssen.
Am 2. September 2025 entschied US-Richterin Amit Mehta, dass die Vereinbarung zwischen Apple und Google rechtens ist. Google darf also weiterhin dafür zahlen, um als Standardsuchmaschine auf iPhones, iPads und Macs voreingestellt zu sein.
Einzige Auflage: Wettbewerber müssen Zugang zu detaillierten Traffic-Daten aus der Google-Suche erhalten.
Für Apple ist dieses Urteil ein Befreiungsschlag, weil die jährlich rund 20 Mrd. USD aus dem Suchdeal gesichert bleiben, und es eröffnet zugleich die Möglichkeit, dieses Plattform-Modell auf weitere Bereiche auszudehnen.
Apple kann seine Rolle als Türsteher im eigenen Ökosystem festigen und künftig auch andere Dienste – etwa im Bereich Künstliche Intelligenz – gegen entsprechende Zahlungen zulassen. Damit wird aus einer einzelnen Einnahmequelle eine Blaupause für zusätzliche, hochprofitable Geschäftsmodelle.
Während andere Tech-Konzerne Milliarden in die Entwicklung eigener KI stecken, verfolgt Apple einen anderen Ansatz. Das Unternehmen baut keine eigene KI, sondern nutzt die Stärke seines Ökosystems: Hunderte Millionen Nutzer, die weltweit täglich mit iPhones, iPads und Macs arbeiten.
Wer diesen direkten Zugang zu den Apple-Nutzern haben möchte, kommt an Apple nicht vorbei. Anbieter wie OpenAI, Grok oder Perplexity werden dafür bezahlen müssen, ihre KI-Dienste im Apple-Universum platzieren zu dürfen. Für Apple bedeutet das: Einnahmen ohne eigene Forschungskosten, aber mit enormem Hebel.
So könnte sich neben den rund 20 Mrd. USD aus dem Google-Suchdeal ein zweiter Milliardensegen ergeben – diesmal aus der Künstlichen Intelligenz. Apple monetarisiert nicht die Technologie selbst, sondern seine Plattform und die Kontrolle über die Schnittstelle zum Nutzer.
Das war ein Auszug aus unserer Heibel-Ticker PLUS Ausgabe 25/35 Rotation in den Sommerwochen verunsichert Anleger.
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