Erfahrungen & Bewertungen zu Heibel-Ticker

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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 19.08.2025 um 10:17 Uhr

Mögliche KI-Verlierer, obwohl sie selbst KI-Unternehmen sind – SAP, Salesforce, Adobe, ServiceNow und Palo Alto

Letzte Woche Dienstag, 13. August 2025, rauschte die SAP-Aktie zeitweise um 8 % nach unten – der heftigste Kursrutsch seit Jahren. 

Der Auslöser: Ein Bericht von Melius Research, der Anlegern schonungslos vor Augen führt, dass KI-Agenten das Geschäftsmodell der großen Softwareanbieter strukturell bedrohen. Die Frage, die sich Privatanleger stellen müssen: Wenn sogar Platzhirsche wie SAP oder Salesforce ins Wanken geraten – wer wird zum Verlierer, und wer kann profitieren?

Die Branche hat schon mehrere Umbrüche erlebt

Software-Geschichte im Zeitraffer:

  • In den 1980ern dominierten Mainframes, abgerechnet nach Installationen und Kapazität.
  • In den 1990ern folgte Client-Server-Software, die erstmals massenhaft Lizenzen auf PCs brachte.
  • In den 2000ern verlagerte die Cloud die Updates und Wartung zurück ins Rechenzentrum.
  • In den 2010ern wurde SaaS zum Standard: Lizenzen pro Nutzer, monatlich kündbar, hochflexibel.
  • 2020er: KI-Agenten übernehmen – sie arbeiten 24/7 und sprengen das Nutzer-Lizenzmodell.

Jede Phase brachte neue Gewinner hervor – und ließ alte Größen zurück.

👉 Die detaillierte historische Entwicklung mit Beispielen von IBM über Microsoft bis Apple haben wir in unserer aktuellen Ausgabe ausführlich dargestellt (Link unten).

KI-Agenten stellen das SaaS-Modell fundamental infrage

Das SaaS-Prinzip setzt voraus, dass pro Mitarbeiter eine Lizenz bezahlt wird. Doch ein KI-Agent arbeitet 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche – ohne Pausen, Urlaub oder Schlaf. Damit ersetzt er im Extremfall Dutzende menschliche Nutzer. Die Folge: weniger Lizenzeinnahmen, obwohl die Software stärker genutzt wird.

Unternehmen wie SAP, Salesforce, Adobe, ServiceNow oder Palo Alto geraten dadurch in eine Zwickmühle. Sie leben vom Lizenzmodell, müssen aber gleichzeitig selbst massiv in KI investieren – etwa mit Agentforce (Salesforce) oder Joule (SAP).

👉 Welche konkreten Geschäftsbereiche besonders betroffen sind, erläutern wir detailliert in der Ausgabe (Link unten).

Palantir zeigt: Nutzungsbasierte Abrechnung ist der neue Gewinner

Ganz anders Palantir: Dort wird die Nutzung längst nicht pro Kopf, sondern nach Datenvolumen, API-Aufrufen und Rechenleistung abgerechnet. Alex Karp, CEO von Palantir, brachte es bei der Vorlage der Quartalszahlen am 5. August 2025 auf den Punkt: „This is a crazy, efficient revolution.“ Umsatzwachstum von 45 % und Gewinnsteigerungen von über 200 % sprechen für sich – und Anleger bewerten das Unternehmen entsprechend hoch.

👉 Den direkten Bewertungsvergleich SAP vs. Palantir haben wir in Zahlen und Charts in unserer Ausgabe aufbereitet (Link unten).

Für Anleger zählt jetzt: Wer schafft den Sprung, wer bleibt zurück?

Für klassische SaaS-Anbieter bedeutet KI zunächst eine Übergangsphase voller Risiken:

  • Lizenzumsätze schrumpfen, bevor nutzungsbasierte Modelle etabliert sind.
  • Bewertungen und Gewinnschätzungen geraten unter Druck.
  • Anleger trauen den Aktien nicht mehr die alten Multiples zu.

Wer rechtzeitig umsteuert, kann jedoch auf der nächsten Welle mitreiten. Microsoft hat gezeigt, wie der Sprung in die Cloud gelingt – heute ist die Azure-Cloud Rückgrat des KI-Booms.

Die Lektion für Anleger: Nicht jedes KI-Unternehmen profitiert automatisch vom KI-Trend. Entscheidend ist, ob das Geschäftsmodell auch zu einer Welt passt, in der KI-Agenten das Tempo bestimmen.

📌 Weiterführende Details zu den genannten Punkten – von der Softwarehistorie über konkrete Gefährdungen bei SAP & Salesforce bis hin zum Bewertungsvergleich mit Palantir – finden Sie in unserer aktuellen Heibel-Ticker-Ausgabe: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2327#ch2


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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Mitglieder über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Heibel-Ticker Mitglieder schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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