Unsere Südzucker-Anleihe wird nach 15 Jahren mit stabiler Verzinsung von zuletzt 5,05 % zurückgezahlt – ein solides Investment, das sich bewährt hat.
Doch was nun? Viele Heibel-Ticker Mitglieder haben mich gebeten, nach einer vergleichbaren Alternative zu suchen.
Die Herausforderung: Sicherheit, Verlässlichkeit und eine attraktive Rendite in einem Umfeld, das von Unsicherheit und niedrigen Zinsen geprägt ist.
Ich habe deshalb einen konservativen Ansatz gewählt und mithilfe eines detaillierten Anleihen-Screenings Millionen potenzieller Titel systematisch gefiltert. Das Ergebnis ist eine stark konzentrierte Auswahl – am Ende bleiben nur zwei Euro-Anleihen übrig, die unseren Anforderungen genügen. Eine davon stammt von der Deutschen Telekom, die andere von E.On. Doch wie kam es zu dieser Auswahl? Und welches der beiden Papiere passt besser in unser Portfolio?
Für unsere Schweizer Mitglieder habe ich den gleichen Screening-Prozess angepasst – mit drei zusätzlichen Titeln, die ich weiter unten im Beitrag vorstelle.
Wie genau ich aus 2,8 Millionen Anleihen diese Auswahl getroffen habe, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Am Ende meines mehrstufigen Auswahlverfahrens bleiben genau zwei deutsche Unternehmensanleihen übrig, die alle gesetzten Kriterien erfüllen. Beide stammen von etablierten DAX-Konzernen, sind in Euro notiert, über die Börse handelbar, erfüllen unsere Mindestanforderung von 4 % Rendite und weisen eine für konservative Anleger akzeptable Struktur auf. Es handelt sich um Anleihen der Deutschen Telekom und von E.On – zwei sehr unterschiedliche Unternehmen mit jeweils eigenen Stärken und Herausforderungen.
Die erste Anleihe wurde in diesem Jahr begeben und hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Die Rendite liegt bei knapp über 4 %.
Die Deutsche Telekom agiert in einem weitgehend stabilen Marktumfeld. Ihre Geschäftstätigkeit umfasst Mobilfunk, Festnetz, Datenübertragung sowie zahlreiche digitale Dienste. Langfristige Verträge mit Privat- und Geschäftskunden sorgen für wiederkehrende Umsätze. Auch wenn das Unternehmen einen hohen Schuldenstand aufweist, fließen kontinuierlich liquide Mittel, um die laufenden Verpflichtungen zu bedienen.
Diese Anleihe reiht sich in eine lange Serie von Emissionen ein, mit denen sich die Telekom am Kapitalmarkt finanziert. Sie ist für institutionelle wie private Investoren gleichermaßen interessant – auch aufgrund ihrer langen Laufzeit, die heute nicht mehr selbstverständlich ist.
Das zweite Papier stammt von E.On und hat eine Laufzeit bis ins Jahr 2044. Auch hier liegt die Rendite knapp über der 4 %-Marke.
E.On ist schwerpunktmäßig in der Energieverteilung tätig – ein reguliertes Geschäftsfeld mit stabilen Einnahmen. Hinzu kommen langfristige Verträge im Endkundengeschäft, was in einem volatileren Energiemarkt eine gewisse Planbarkeit bietet.
Die Kapitalstruktur von E.On ist klar auf langfristige Finanzierung ausgelegt. Die hier betrachtete Anleihe gehört zu einer Reihe von mittelfristigen Finanzierungsinstrumenten, die im institutionellen Bereich gut angenommen wurden und sich auch für private Anleger mit entsprechendem Zeithorizont eignen.
Beide Anleihen erfüllen sämtliche Anforderungen, die ich an ein konservatives Zinsinvestment stelle. Es handelt sich um emissionsstarke Großkonzerne mit börsengehandelten Papieren, die liquide sind und eine auskömmliche Verzinsung bieten. Welche dieser beiden Optionen besser in Ihr persönliches Portfolio passt, hängt von der eigenen Einschätzung zu Branche, Laufzeit und Risikoverständnis ab.
Im Heibel-Ticker-Portfolio haben wir uns bereits für eines der beiden Papiere entschieden. Welches das ist und welche Überlegungen zu dieser Wahl geführt haben, erfahren Sie im Heibel-Ticker PLUS Bereich der Ausgaben 25/24 und 25/25. Dort finden Sie auch alle Details zur Ausstattung beider Anleihen.
Während in Deutschland zwei attraktive Anleihen mit über 4 % Verzinsung übrig blieben, sieht das Bild in der Schweiz ganz anders aus.
Ich habe den gleichen Auswahlprozess auch auf den Schweizer Markt angewendet. Die Ausgangslage ist dort jedoch eine andere: Das Zinsniveau ist deutlich niedriger, und der Schweizer Franken gilt in unsicheren Zeiten als sicherer Hafen. Entsprechend fallen auch die Renditen konservativer Unternehmensanleihen spürbar geringer aus.
Trotzdem haben sich drei Titel qualifiziert, die unseren Kriterien standhalten: ABB, Swisscom und Swiss Life. Alle drei Anleihen sind in Schweizer Franken notiert, haben eine Mindeststückelung von 5.000 CHF und liegen in der Rendite um die 1,3 % bis 1,4 %.
Die Unternehmen sind solide aufgestellt und operieren in stabilen Branchen – von Industrie über Telekommunikation bis hin zur Versicherung. Wer sein Kapital in der Schweiz sicher parken möchte, findet hier konservative, wenn auch schwächer verzinste Alternativen.
ABB
Swiss Life
Swisscom
Die Details zu den drei Anleihen gibt es auch im Heibel-Ticker PLUS Bereich direkt im Börsenausblick unserer Ausgabe 25/25.
Ich halte weiterhin Ausschau nach interessanten Anleihen, auch über die Schweiz hinaus. Neue Kandidaten werde ich im Rahmen künftiger Analysen vorstellen.
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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