Veröffentlicht von Stephan Heibel am 21.12.2007 um 10:01 Uhr

Aktien Anlysen: Citigroup, E-Trade

Hallo Herr Heibel, die US-Banken werden vom (kurzen) Zinssenkungszyklus der FED viel schneller und stärker profitieren als die US-Hausbauer. Während die Aktie von Goldman Sachs nach der Veröffentlichung der hervorragend guten Neunmonatszahlen 2007 mit einem 2007er KGV von 9,5 nur 10% unter ihrem Allzeithoch notiert, würde mich interessieren, ob der auf ein 5-Jahrestief gefallene Engel Citigroup einen Kauf wert ist. 6-Monatschart Citigroup 6-Monatschart Citigroup Sie haben sich oft mit dem US-Broker E-Trade beschäftigt. Ich vermute, dass E-Trade nicht insolvent wird. Charttechnisch hat der Aktienkurs einen tragfähigen Boden ausgebildet. Auch hier stellt sich die Frage, ob diese Aktie nach 85% Kursverlust kaufenswert ist. Mit freundlichem Gruß, Edgar aus Marburg ANTWORT: Citigroup ja, E-Trade nein. Die Citigroup hat einen großen Einlagenstamm ihrer Kunden. Citi-Kunden bringen ihre Ersparnisse in die Bank und legen das Geld auf Sparpläne und ähnliches. Damit hat die Citibank ein Grundgeschäft, das auch nach dem Platzen der Immobilienblase weiterlaufen wird. Die Citibank wird überleben und nachdem die Immobilienengagements ausgebucht sind, wird das Unternehmen neue Bereiche finden, in denen Geld zu verdienen ist. Der Kurs wird also meiner Ansicht nach langfristig wieder steigen. Bei E-Trade verhält sich das anders: Inzwischen ist bekannt, dass E-Trade am Markt sämtliche Immobilienderivate gekauft hat, die es bekommen konnte. Ein Teil der Derivate wurde in der vergangenen Woche an Citalis verkauft: Zu 25% des Nennwertes. Drei Viertel des Wertes muss also abgeschrieben werden. Dies wird einen Kapitalabfluss bei E-Trade erzeugen, der das Unternehmen nahe an die Liquiditätsgrenze bringen wird. Die Geldspritze von Citalis hat nur Schlimmeres verhindert, die Probleme aber noch nicht gelöst. Ich fürchte zwar nun nicht mehr eine Insolvenz bei E-Trade, aber ich kann noch nicht absehen, wie das Unternehmen künftig Geld verdienen will. Daher würde ich mich noch zurück halten.{weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Mitglieder über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Heibel-Ticker Mitglieder schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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