Veröffentlicht von Stephan Heibel am 01.10.2007 um 10:21 Uhr

Börsenanalyse: DZ-Anleihen

Sehr geehrter Herr Heibel,

darf ich Sie um die Beantwortung meiner Frage bitten?

Ich habe € 50.000,00 als Anlage bei DZ Bank A0DCXA und A0GMRS angelegt
und war der Meinung eine relativ sichere Anlage getätigt zu haben.

Ich muss nun feststellen, dass inzwischen ein Minus von 2,5 %
eingetreten ist, es ist doch richtig wenn ich nicht verkaufe  -  oder
sehen Sie ein Risiko?

Mein Depot:  APPLE- Augusta -  BHB Billiton -- DT. Bk. Platow  DB0PLA  -
Fuchs  -  Georg Fischer -  K+S AG -- SGL Garbon -  ÜNNICREDITO -- Dt.
Beteiligung Ag.

Wenn Sie sich die Zeit nehmen wollen dazu was zu sagen, bin ich Ihnen
dankbar.

Viele Grüße, Erwin aus Taunusstein


ANTWORT:

Gerne nehme ich kurz zu Ihren Fragen Stellung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich nicht alle Ihre genannten Aktien analysieren kann. Ich komme kaum hinterher, alle Kundenfragen zu beantworten und bitte daher darum, dass Sie mich entweder um einen Depotcheck über die 5 größten Positionen Ihres Depot bitten, oder aber um die Analyse einer bestimmten Aktie.

Die beiden DZ-Anleihen sind im Internet nirgends beschrieben. Nicht einmal auf den Internetseiten der DZ-Bank lassen sich irgendwelche Informationen bezüglich der enthaltenen Werte bzw. der Form der Verzinsung (variabel, aber wie?) finden.

Ich kann also nur allgemein Stellung dazu nehmen: Überraschend senkte die US-Notenbank Mitte August den Diskontsatz. Zuvor waren weltweit höhere Zinsen zur Bekämpfung der Inflation erwartet worden. Nun muss man sich mit einem niedrigeren Zinsniveau abfinden - nicht nur in den USA, sondern auch in Japan, Europa und im Rest der Welt -, so dass künftig höhere Inflationsraten zu erwarten sind. Bei höheren Inflationsraten sind festverzinsliche Papiere nachteilig, da ihr ursprünglich niedriger Zins die Entwertung durch die Inflation kaum aufwiegt. Wie gesagt: Bei der ersten Anleihe, die eine variable Verzinsung hat, kann das ggfls. nicht zutreffen, ich kenne aber die Form der variablen Verzinsung nicht.

Ein weiterer Grund könnte in der Liquidierung durch Hedgefonds liegen. Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, mussten viele institutionelle Anleger wie beispielsweise Hedgefonds in den vergangenen Wochen ihre Positionen liquidieren, also verkaufen, um Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Die Liquidationen erfolgten unter großen Druck ohne Rücksicht auf Kursverluste, und so wurden einige Papiere über Gebühr in den Keller geprügelt.

Also: Entweder Ihre beiden Papiere leiden unter der zu erwartenden ansteigenden Inflation, oder aber sie wurden durch Liquidationen über Gebühr im Preis gedrückt. Ich kann nicht genau sagen, welcher der beiden Gründe in welchem Maß zutrifft, da ich die Papiere nicht im Detail kenne. Wenn Sie mir weitere Informationen zu den beiden DZ-Anleihen zukommen lassen, kann ich noch näher darauf eingehen.

Zu Ihren Aktien: Bitte senden Sie mir Ihre diesbezügliche Frage nochmals in obigem Format. Vielen Dank.{weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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