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Über den Autor Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.

Privat & Professionell

Häufig werde ich gebeten, mehr über meine Person zu erzählen. Dabei wird jeder Leser des Heibel-Tickers bestätigen, dass die regelmäßige Lektüre des Börsenbriefs weite Einblicke in meine Persönlichkeit ermöglicht. Ich schreibe meinen Werdegang hier bewusst aus einer sehr persönlichen Perspektive, denn je besser Sie mich kennen, desto besser können Sie meine Empfehlungen einschätzen und Ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen.

Geburt bis Banklehre

Ich wurde 1968 in Köln (linksrheinisch) geboren. Als ich fünf war, wurde mein Vater nach Bremen versetzt, mit acht verschlug es uns nach Berlin. Dort absolvierte ich 1988 mein Abitur und schnupperte erstmalig als Banklehrling der Deutschen Bank in das Berufsleben. Der Bereich, der mich am meisten faszinierte, war das Börsengeschäft. In den folgenden Jahren beschäftigte ich mich kontinuierlich damit. Nach einiger Zeit in der Bank war ich in der Lage, meine spätere Rente abzuschätzen, und diese Vorstellung erzeugte ein Grauen in mir. Meine Abenteuerlust und mein Wissensdrang waren wohl noch zu ungestüm, als dass ich mich in die Bankmaschinerie hätte einfügen lassen. Ich begann mich mehr für die Hintergründe als für das Tagesgeschäft zu interessieren und fand so den Weg zur trockenen Volkswirtschaftslehre.

VWL-Studium in Würzburg

Per ZVS erhielt ich nach dem Abschluss meiner Banklehre an meiner Wunschuniversität in Würzburg einen Studienplatz für VWL. Neben den Professoren Berthold und dem heutigen Wirtschaftsweisen Bofinger, die gerne mal konträre Meinungen bezüglich des Euro vertraten, sich jedoch mitunter auch von Studenten belehren ließen, hat mir auch Prof. Issing sehr viel Spaß gemacht.

Notenbanker Prof. Issing

Prof. Issing hatte früher an der Uni gelehrt und wurde 1990 als Chefvolkswirt in die Bundesbank geholt. Dort war er maßgeblich für die Zinspolitik der Bundesbank verantwortlich. Als bewundernswert engagierter Franke ließ er den Kontakt zu seiner Alma Mater jedoch nicht abreißen und hielt einmal pro Monat eine Vorlesung, in der er über Hintergründe der aktuellen Zinspolitik referierte.

Seine Vorlesungen brachten keinen “Schein”, waren also nicht relevant für den Studienabschluss, dennoch sind seine Vorlesungen die einzigen gewesen, die ich niemals versäumt habe. Natürlich bedient Prof. Issing sich als Volkswirt komplizierter Modelle, um anhand des Wachstums der Geldmenge und anderer volkswirtschaftlicher Faktoren eine Entscheidung über die Höhe des Leitzinses herbeizuführen. Jedoch machten mir seine Ausführungen auch klar, dass stets einige “weiche Faktoren” ebenfalls berücksichtigt werden und dass somit eine Vorhersage der Entscheidung der Notenbank über die Zinssetzung nur selten möglich ist.

Es ist ja auch gar nicht entscheidend für die Volkswirtschaft, ob eine Zinssenkung einen Monat früher oder später durchgeführt wird. Natürlich hat es eine Wirkung, jedoch entscheidet der Termin nicht über die künftige Richtung der Konjunktur, höchstens marginal über die Geschwindigkeit einer Änderung. Die weichen Faktoren sind es, die mich nur sehr vorsichtig zu Terminen der Notenbanksitzungen traden lassen. Denn Professor Issing war bis 2006, gemeinsam mit Jean-Claude Trichet, für die Zinspolitik der EZB (Europäische Zentralbank) verantwortlich, und ich gehe davon aus, dass sowohl seine Nachfolger bei der EZB, als auch Ben Bernanke als Chef der US-Notenbank solche “weichen” Faktoren in ihre Entscheidung einfließen lassen.

Wirtschaftsinformatik mit SAP

Nun, 1995 habe ich mein Examen gemacht. Ich hatte inzwischen meine Vorliebe für die Wirtschaftsinformatik entdeckt, Prof. Thome hat mich mit seiner Begeisterung in die Welt der Automatisierung mitgerissen. So tauchte ich ab 1993 in die SAP-Welt ein und fand nach einigen Seminararbeiten, Praktika und meiner Diplomarbeit über SAP dann meine erste Anstellung im Hoechst-Konzern als SAP-Berater.

SAP ist ziemlich spannend, denn aus der EDV-Sicht lernt man sämtliche Abläufe als auch Menschen eines Unternehmens kennen. Ebenso lernte ich dabei auch viel über die Faktoren, die für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich sind. Wichtigstes Merkmal ist meiner Überzeugung nach, dass ein Unternehmensleiter sein Interesse gleichermaßen nach oben und nach unten lenken muss. Probleme und somit mittelfristig unprofitable Unternehmen traten stets dort auf, wo sich die Unternehmensleitung entweder zu viel um die eigene Außendarstellung kümmerte als um eine gesunde Organisation oder aber zu lieb war.

Mit Hoechst in die USA

Ich beschloss also, mir meinen nächsten Job nach meinem Chef auszusuchen, nicht nach dem Aufgabenbereich. Zunächst jedoch wollte ich unbedingt einmal in die USA, in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ich wollte wissen, wie ein einziges Land allein in unserer Welt eine so dominierende Stellung erlangen konnte.

Nun, wie Sie vielleicht wissen, hat der damalige CEO Dormann den Hoechst-Konzern stark umgebaut. Neben Aventis und Celanese wurde eine Vielzahl von kleinen Tochtergesellschaften geschaffen. Ich landete bei HiServ, der ehemaligen EDV-Abteilung, die als Tochtergesellschaft der Hoechst-Gruppe plötzlich ein weltweites Netzwerk ihr eigen nennen konnte und als “Global Player” im SAP-Beratungsmarkt auftreten sollte. Nachdem Hoechst in Deutschland und anschließend auch in Europa an den wichtigen Knotenpunkten SAP installiert hatte, wandte man sich den USA zu. Ich ergriff die Gelegenheit und ging gemeinsam mit einigen anderen Kollegen nach New Jersey zu unserer dortigen Niederlassung.

Der Nabel der Welt: New York City

Dort wohnte ich nur eine halbe Stunde außerhalb von Manhattan und verbrachte in den folgenden Monaten viel Zeit in der City (New Yorker sehen ihre Stadt als den Nabel der Welt und betiteln sie daher einfach als “the City”). Das SAP-Geschäft lief jedoch nicht so recht an, und nach einem Jahr wurde ich wieder nach Deutschland zurückbeordert. Das gefiel mir gar nicht, da zum einen mein Meinungsbildungsprozess über die Amis noch nicht abgeschlossen war und ich zum anderen begonnen hatte, mich intensiv mit der US-Börse zu beschäftigen. Okay, es gab einen weiteren Grund und der hatte sehr hübsche Äuglein, aber das gehört nicht hierher. Ich bat meinen Chef, meinen Arbeitsvertrag aufzulösen, damit ich noch ein wenig auf eigene Faust in New York bleiben konnte.

„You can do it …“

Apropos weiche Faktoren: So leichtfertig habe ich die Entscheidung sicherlich nicht getroffen. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hatte meine Denke schon ein wenig verändert. So glaubte ich daran, dass ich mich mit einer kleinen Idee und viel Engagement auf mittelfristige Sicht hin selbständig machen könne. In Deutschland finden sich unzählige Bedenkenträger, die den möglichen Erfolg einer solchen Idee letztlich sicherlich fundiert widerlegen können. Die Amis hingegen überschlagen sich in Gesprächen mit weiterführenden Ideen und Motivationsausrufen wie “Just go for it…”. In New York, in “the Greatest Bar on Earth” ganz oben in der obersten Etage des ehemals höchsten Gebäudes der Welt, dem World Trade Center, beschloss ich, es einfach zu versuchen.

Im nun folgenden Jahr lernte ich tatsächlich viel über die amerikanische Mentalität, über deren Stärken und Schwächen. Ein Einblick, der es mir oftmals erleichtert, angelsächsische Kritik an Euroland besser einzuordnen. Bis heute schwanke ich in jeder Diskussion zwischen unserer nervenschonenden “sozialen Marktwirtschaft“ und dem viel flexibleren aber anstrengenden amerikanischen Kapitalismus. Doch meine Entscheidung ist gefallen, ich lebe in Hamburg und fühle mich wohl dabei.

In New York machte ich mir mein Interesse an der Börse zunutze und begann darüber zu schreiben. Neben einer Vielzahl von Auftragsarbeiten wie die Erstellung von Unterlagen für den Börsengang von Unternehmen, Businessplänen, Studien, Unternehmensbewertungen usw. schrieb ich auch Börsenberichte für die Öffentlichkeit. Zunächst kleine Artikel für kleine Internetverleger (bspw. den „ersten Internet-Börsenbrief“), dann auch regelmäßige Börsenberichte (tägliche, wöchentliche, …). Auf diesem Wege lernte ich einige New Yorker der Finanzmärkte kennen und durch diese auch einige Tricks und Kniffe.

Bruit

Ich weiß nicht, warum mir immer das französische Wort für Lärm einfällt, wenn ich nach dem Grund gefragt werde, warum ich zurückgekommen bin. In New York herrscht kontinuierlich ein hoher Geräuschpegel. Die Luft ist wie elektrisiert, und die New Yorker sind stets auf der Suche nach der schnellen Mark – oder dem schnellen US-Dollar. Das ist einige Zeit lang sehr anregend, doch irgendwann ist es zu viel, und so ging ich zum Jahrtausendwechsel zurück nach Deutschland.

Dort intensivierte ich die Zusammenarbeit mit einem Düsseldorfer Vermögensverwalter, der sich zunächst von dem Moloch der oftmals unseriösen Finanzbranche durch Bescheidenheit und gute Erfolge abzuheben schien. Wir starteten den US-Börsenbrief iWatch für die von uns gegründete Firma ekip.de AG.

Fünf Jahre lang habe ich den iWatch Woche für Woche geschrieben. Zuletzt versorgte ich wöchentlich 1.400 zahlende Abonnenten und über 65.000 kostenfreie Leser mit Hintergrundinformationen zum Börsengeschehen. Die Meinungen zwischen meinem Düsseldorfer Partner und mir gingen jedoch mehr und mehr auseinander, so dass wir uns im Frühjahr 2005 trennten.

Fast unmittelbar im Anschluss ergab sich die Möglichkeit für mich, an zwei Projekten mitzuarbeiten: Zum einen hat die Schweizer Börse SWX die Vorarbeit für die heutige Zertifikate-Plattform „Scoach“ der Deutschen Börse erbracht, ich wurde für das Projekt angeheuert. Gleichzeitig startete ein großer deutscher Finanzverlag einen monatlichen Börsendienst, für den ich der Chefredakteur war.

Das Heben des Vorhangs im Theater

Wenn ich meinen Lesern glaube, so waren sie sehr zufrieden. Nicht nur die niedrigste Abmeldequote der Branche, sondern auch das reichliche Lob, sowie fundierte Kritik per eMail haben mir gezeigt, dass meine Arbeit geschätzt wird. Dieser direkte Kontakt mit Ihnen, liebe Leser, motiviert mich mindestens genauso wie erfolgreiche Empfehlungen.

Das schönste Kompliment machte mir ein Leser mit den Worten: „Herr Heibel, jede Ausgabe Ihres Börsenbriefes erwarte ich so gespannt, wie das Heben des Vorhangs im Theater. Sie beschreiben jedoch nicht nur unterhaltsam die Geschehnisse, sondern nehmen Ihre Leser an die Hand und führen uns hinter die Kulissen, wo Zusammenhänge zum Vorschein kommen, die der normale Zuschauer nicht vermutet.“

Heibel-Ticker seit 2006

In diesem Sinne habe ich auch meinen neuen Dienst, den „Heibel-Ticker“, aufgebaut. Wenn auch diesmal ohne Partner, so jedoch nicht ohne Hilfe, denn viele meiner Leser, mit denen ich über die Jahre einen persönlichen Kontakt aufbauen durfte, stehen mir zur Seite. Gemeinsam mit meiner Assistentin Frau Schilling haben wir nun seit 2006 einen Börsendienst aufgebaut, der hinsichtlich fachlicher Qualität als auch Kundennähe seinesgleichen sucht. Kontinuierlich baue ich meine EDV aus, so dass ich mich weniger um die Distribution und noch mehr um Analysen kümmern kann.

Jedes Kundenfeedback wird von mir gelesen, und das sind derzeit weit über eintausend pro Jahr. Und jeder Kunde erhält von mir eine Antwort auf seine Fragen, auch wenn ich die Antwort nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Vielleicht bilde ich mir deshalb ein, den Heibel-Ticker zu dem Börsenbrief gemacht zu haben, der die Bedürfnisse von Privatanlegern am besten bedient. Es freut mich, wenn auch Sie zu einem aktiven Bestandteil unseres Börsenbriefes werden.

Heibel-Ticker in seiner heutigen Form

Das größte Geschenk, das die Börse uns Anlegern gibt, ist die Möglichkeit der Diversifizierung. Sie müssen nicht die einzig richtige Aktie finden, sondern Sie können Ihr Geld auf mehrere Unternehmen verteilen. Eine geschickte Auswahl der einzelnen Aktien, Anleihen und Rohstoffe (ja, Gold gehört seit Anfang an in mein Portfolio) sorgt dafür, dass der Gesamtwert des Portfolios weniger stark schwankt als die Aktienmärkte, und dennoch stärker ansteigt.

So führe ich ein Portfolio im Heibel-Ticker, das vier verschiedene Aktienkategorien enthält:

  1. Absicherung (Anleihen & Gold) (20%)
  2. Dividendentitel (30%)
  3. Wachstumstitel (30%)
  4. Spekulationen (20%)

Nein, es handelt sich nicht um ein Musterdepot, das jeder nachbilden kann, sondern bewußt nur um ein Beispielportfolio, aus dem sich meine Kunden die für sie passenden Positionen herauspicken können. Der Schwerpunkt des Heibel-Tickers liegt darin, mein Kunden in die Lage zu versetzen, informierte, eigene Entscheidungen zu treffen.

Der Heibel-Ticker erscheint wöchentlich freitags als PDF, HTML sowie nur-Text Version. Im kostenfreien Standard werden die Ereignisse der abgelaufenen Woche besprochen, im kostenpflichtigen PLUS werden zusätzlich Szenarien für mögliche künftige Entwicklungen abgeleitet sowie explizite Aktienempfehlungen erarbeitet.

Zu den im Portfolio befindlichen Aktien gibt es im Falle von besonderen Ereignissen auch unterwöchig Updates per E-Mail sowie auch SMS-Benachrichtigungen im Fall von Handlungsempfehlungen (Kauf / Verkauf). Alle Updates stehen in der Plus-Ausgabe am Freitag, wer Updates & SMS jedoch schon direkt während der Woche erhalten möchte, kann den Express-Zusatzdienst hinzu buchen.

Mit diesem System ist es mir in den vergangenen Jahren gelungen, auch in Jahren großer Krisen (2008, 2015) ohne Verlust abzuschließen. Es mag langweilig klingen aber die Basis für einen langfristigen Erfolg ist nicht das Aufspüren des nächsten Highflyers, sondern da Vermeiden von Fehlern. Je weniger Fehler wir machen, desto größer ist die Chance, dass wir einen Highflyer in unserem Portfolio haben.

Familie

Das Jahr 2006 hielt für mich nicht nur den Heibel-Ticker bereit, sondern auch die wundervollste Frau der Welt. Ich lernte die hübsche Hamburgerin im Kölner Karneval kennen und pendelte in den folgenden Monaten regelmäßig zwischen Berlin (wo ich damals wohnte) und Hamburg hin und her. 2007 zog ich nach Hamburg zu ihr, 2008 heirateten wir und 2009 kam unser Sohn Vincent zur Welt. Mit unserer 2010 geborenen Tochter Carla ist unser Familienglück nun mehr als perfekt und aus dem umtriebigen Weltenbummler ist ein fürsorglicher Familienvater geworden.

Stephan Heibel