Die Quartalszahlen enttäuschten, aber auf den zweiten Blick wird ersichtlich, dass hierfür Sondereffekte verantwortlich waren, die sich m.E. auf lange Sicht positiv auf den Kurs auswirken werden. Der Umsatz stieg wie erwartet um 2% auf 17,84 Mrd. Einen weiteren Umsatzanstieg habe der schwache US-Dollar verhindert. Der Gewinn allerdings hat sich von 1,428 Mrd Euro auf 763 Mio Euro quasi halbiert. Grund hierfür sind einmalige Sondereffekte wie eine Strafzahlung an den französischen Atomkonzern Areva von 682 Mio. Euro, eine Entschädigungszahlung an die Rhön-Kliniken von 381 Mio Euro und Abschreibungen nach Verkauf der IT-Sparte SIS von 350 Mio. Euro. Der Gewinn läge also ohne Sondereffekte bei 2,167 Mrd. Euro, was ein Plus von 52% bedeuten würde. Sobald sich die ersten Wogen geglättet haben, werden Anleger erkennen, dass die Zahlung dieser Altlasten dem Unternehmen gut tun wird. Allerdings ist auch auf der Auftragsseite ein Sondereffekt nicht von der Hand zu weisen. Das Plus von 20% ist zu großen Teilen der Bestellung von 300 neuen Zügen durch die Deutsche Bahn geschuldet, und so sprach CEO Löscher auch von sich eintrübenden Wachstumsaussichten. Dennoch will er die Ziele für das im September endende Geschäftsjahr erreichen. Die Aktie ist mit einem KGV 2011e von 11 günstig bewertet. Nach Begleichung der Sonderzahlungen hat das Unternehmen so gut wie keine Schulden mehr. Ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum von 75% in diesem Jahr wird erwartet, ebenso eine Dividendenrendite von 3,5%. Besonderes Augenmerk ist auf die Auftragsseite zu legen. Ich werde genau beobachten, ob Siemens auch nach Auslaufen der Konjunkturprogramme aus der Finanzkrise und bei eventueller Konjunktureintrübung hier Steigerungsraten erzielen kann. {weiter[40|9]}
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