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Immobilienabschreibung auf 3.000 USD Restwert? Nein!

Last updated on 9. Februar 2022

Sehr geehrter Herr Heibel,

Ihr aktueller Ticker veranlasst mich, doch einiges richtigzustellen. Was macht eigentlich Wim Duisenberg, nachdem er seit einigen Jahren als EZB-Präsident abgelöst wurde ? Immer noch die Zinsen senken wie Sie schreiben ?

Auch die Bewertung der noch zu erzielenden Verkaufserlöse für zwangsversteigerte Häuser mit 70 % der Darlehen scheint reichlich naiv. Nachdem die Eigentümer/Darlehensschuldner aufgrund der angedrohten Zwangsräumung den Schlüssel im Briefkasten zurückgelassen haben und geflüchtet sind, danach Plünderer sämtliche Sanitär- und Elektroinstallation ausgebaut haben, werden die Hütten (Häuser) schon ab 3000 $ angeboten. Der Schaden für die Bank ist endgültig.

M.E. wird für weitere Abschreibungen der Banken wesentlich sein, wie oder ob deren Absicherung bei den sog. Monolinern (Kreditversicherungen) zu weiteren Neubewertungen (im ersten Quartal 2008) führt. Am Abschreibungspotential von den von Ihnen dargestellten 420 Mrd. habe ich keine Zweifel.

Ich hoffe Sie sind wegen der Kritik nicht nachtragend.

Mit freundlichen Grüssen, Thomas aus Essingen (Baden/Württemberg)

ANTWORT:

Ich weiß selber nicht, was mich da geritten hat: Nachdem ich in den vergangenen Wochen wieder und wieder von Trichet geschrieben habe, floss diesmal unbemerkt der Duisenberg aus meinen Fingern… Ich werde es in der nächsten Ausgabe richtig stellen. Vielen Dank für den Hinweis.

Ich weiß nicht, welche Prozentzahl im Durchschnitt bei Zwangsversteigerungen in den nächsten Monaten erreichbar sein wird. Aber ich erwarte, dass die Monoliner ihre Versicherungen zumindest zum Teil erfüllen können, so dass der Verlust für die Banken auf 30-50% begrenzt bleibt.

Ihre Abschreibung auf einen Restwert von 3.000 USD war vor drei Wochen, also einen Tag vor der heftigen 0.75% Zinssenkung in den USA, noch angebracht. Damals ging es noch nicht, da die Versicherer noch AAA geratet waren. Heute bedarf es einer solchen Abschreibung in meinen Augen nicht mehr, denn der Zins ist um 1,25% niedriger und dadurch sind Häuser wieder erschwinglicher.

Vielen Dank für Ihre konstruktive Kritik, so leicht können Sie mich nicht verletzen. Da habe ich schon ganz andere Kritiken einstecken müssen. Ohne Leser wie Sie würde ich nicht mehr besser werden. {weiter[40|9]}

Published inBörsenbrief - Leserfragen

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